Polizei sucht nach dem unbekannten Piloten

Rettungshubschrauber kann wegen Drohne nicht an Unfallstelle landen - Notfalleinsatz verzögert

HANDOUT - 10.01.2024, Nordrhein-Westfalen, Menden: Feuerwehreinsatz nach Frontalzusammenstoß zweier Autos in Menden im Sauerland.     (zu dpa «Rettungshubschrauber kann wegen Drohne nicht am Einsatzort landen») Foto: ---/Feuerwehr Menden/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Nach ersten Erkenntnissen geriet ein Auto auf der Bundesstraße 515 am Ende einer Kurve auf die Gegenfahrbahn.
dpa

Kaum zu glauben!
Fünf Menschen warten nach einem Autounfall in Menden (Nordrhein-Westfalen), teilweise schwer verletzt, auf ihre Rettung. Doch als der Hubschrauber an der Unfallstelle im Sauerland gerade landen will, werden die Einsatzkräfte von einer Drohne behindert. Ist das jetzt die nächste Stufe des Gaffens?
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Drohnen-Aktion verzögert Rettung über 30 Minuten

Durch die fliegende Drohne ist es für den Piloten zu gefährlich an der Einsatzstelle zu landen. Also muss er den Hubschrauber umdrehen und dieser Umweg hat krasse Folgen: Knapp eine halbe Stunde muss der Hubschrauberpilot nach einem neuen Landeplatz suchen!

Denn im Dunklen hat der Pilot Schwierigkeiten, eine geeignete Stelle zu finden und landet daher schließlich an einer Feuerwehrwache in der Nähe. Dadurch können die Einsatzkräfte einen schwerverletzten Mann nicht sofort von der Unfallstelle in den Hubschrauber transportieren. Stattdessen müssen sie ihn erst knapp sechs Kilometer mit dem Krankenwagen zum Hubschrauber fahren.

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Eigentlich soll der Hubschrauber einen möglichst schnellen Transport des Unfallopfers ermöglichen. Doch durch den Unbekannten, der seine Drohne über der Unfallstelle fliegen ließ, verzögert sich der Einsatz massiv.

Im Video: In der Luft! Greifvogel schnappt sich Drohne

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Sauerland: Schwerer Unfall auf der Bundesstraße 515

Nach ersten Erkenntnissen ist mutmaßlich ein 31-Jähriger auf der Bundesstraße 515 am Ende einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten. Eine entgegenkommende Autofahrerin kann dem Fahrzeug am Mittwochabend noch ausweichen, ein nachfolgendes Auto aber nicht. Die Autos stoßen frontal zusammen.

Der 31 Jahre alte mutmaßliche Unfallverursacher, seine anderen beiden Insassen im Alter von 27 und 29 sowie der 39 Jahre alte Fahrer des entgegengekommenen Wagens kamen mit Rettungswagen in Krankenhäuser, sagt ein Polizeisprecher. Ein 22-jähriger Beifahrer ist erst am Donnerstagmorgen außer Lebensgefahr.

ADAC-Luftrettung: Drohnen in der Nähe von Hubschraubern sind tabu!

Die ADAC-Luftrettung startet jetzt einen Appell. Denn die Rettungskräfte haben den Eindruck, dass die Fälle zu nehmen, bei denen Schaulustige an einer Einsatzstelle möglichst spektakuläre Aufnahmen für Social Media machen wollen. Aktuell gebe es keine Systeme, um Drohnen bei Rettungseinsätzen erkennen zu können, erklärt ein Sprecher der ADAC Luftrettung. Für den Sprecher steht fest: Drohnen-Fahrten in der Nähe von Einsatzorten und Hubschraubern sind tabu! An Krankenhäusern gibt es im Radius von 1,5 Kilometern um Landeplätze Verbotszonen, in denen keine Drohnen fliegen dürfen.

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Polizei sucht jetzt nach dem Drohnen-Piloten

Im Fall der Drohne über der Unfallstelle auf der B 515 ermittelt die Polizei wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Die Beamten hoffen auf Hinweise zum Drohnenpiloten. Noch ist unklar, ob die Verzögerung durch die Drohne medizinische Folgen für das Unfallopfer hat. (dpa/jsi)

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