RTL-Reporterin Kavita Sharma in Kiew

"Wir hören immer wieder Explosionen und Schüsse"

Unter dem Kriegsalltag in der Ukraine leiden nicht nur viele Kinder vor Ort, Hunderttausende fürchten auch weiter um ihr Leben. "Wir hören immer wieder Explosionen und Schüsse", die Stadt komme nicht zur Ruhe, berichtet RTL-Reporterin Kavita Sharma aus der Hauptstadt Kiew, die bereits seit Wochen vor Ort ist und mit den Menschen dort spricht. Was ihr ganz besonders auffällt: Die Menschen sind extrem schockiert über die russischen Angriffe.
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Kavita Sharma: In seinem Flur standen die gepackten Taschen, um zu flüchten. Doch dann hat ihn dieser Angriff überrascht...

Etwa zehn Kilometer von Kiew hat RTL-Reporterin Sharma einen Mann getroffen, der kurz vor seiner Flucht in die Freiheit all seinen Besitz verloren hat.

„Als wir dort ankamen, da brannte es noch. Wir trafen dort einen Mann, der sein zerstörtes Auto inspizierte. Er führte uns dort in seine Wohnung. Dort waren die ganzen Scheiben zerbrochen, sein Bett war mit Staub überzogen. Er fing immer wieder an zu weinen während des Interviews. Er konnte es einfach nicht fassen, dass sein Haus am Ende durch einen Angriff beschädigt wurde. Er zeigte uns in seinem Flur die gepackten Taschen, denn eigentlich wollte er schon flüchten. Doch dann hat ihn dieser Angriff überrascht.“

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Gibt es Hoffnung auf Frieden?

Zur aktuellen Situation in der Hauptstadt hat sich Bürgermeister Vitali Klitschko auf einer Pressekonferenz geäußert und wurde dabei auch gefragt, welcher Kompromiss denn denkbar wäre, um Bewegungen in die aktuellen Verhandlungen mit Russland zu bringen, um Richtung Frieden zu gehen, erklärt RTL-Reporterin Sharma, die auch an diesem Termin teilgenommen hat. Dabei machte der Ex-Boxer klar: So einfach Gebiete aufzugeben, werde nicht passieren. „Nein, das kommt nicht in Frage!“

Doch wie geht es den Menschen vor Ort damit? Zu der Stimmung erklärte Sharma: „Grundsätzlich ist es so, dass die Menschen, mit denen wir hier sprechen, extrem schockiert sind von dem russischen Angriff auf die Ukraine“. Dieser Schock gehe mit einem kompletten Vertrauensverlust am Ende einher. Viele Menschen vor Ort sagten, dass Verhandlungen doch nicht möglich seien, wenn parallel noch geschossen und angegriffen werde.

„Natürlich gibt es auch Menschen, die eine Art Hoffnung in diese Verhandlung setzen und sagen: am Ende muss es ja eine politische Lösung geben. Der Präsident selber sagte ja: die Verhandlungen mit Russland seien schwierig, aber man würde wohl doch Schritt für Schritt vorankommen“, so die RTL-Reporterin in Kiew. (lwe)

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