Merkel vertrauten mehr Menschen als Scholz

RTL/ntv Trendbarometer: Kanzleramt verliert deutlich an Vertrauen in Bevölkerung

26.10.2021, Berlin: Vor der Übergabe ihrer Entlassungsurkunde durch Bundespräsident Steinmeier hört Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) Steinmeier bei einer Rede zu. Steinmeier übergibt der Bundeskanzlerin und den Mitgliedern der Bundesregierung am Dienstag die Entlassungsurkunden - die Bundesregierung bleibt aber geschäftsführend im Amt. Foto: Bernd Von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zum Jahreswechsel 2020/21 gaben rund 75 Prozent der Befragten an, dass sie Angela Merkel vertrauen, so sind es unter Olaf Scholz zum Jahreswechsel auf 2022 noch 57 Prozent.
wst, dpa, Bernd Von Jutrczenka

Das Vertrauen in die Politik sinkt leicht. Besonders krass ist der Vertrauensverlust laut dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer allerdings an der Funktion des Bundeskanzlers zu sehen.

Bundespräsident genießt das größte Vertrauen

Das Vertrauen in politische Institutionen sinkt leicht.
Das Vertrauen in politische Institutionen sinkt leicht.
Forsa, Forsa, Forsa

Zum Jahreswechsel 2020/21 gaben rund 75 Prozent der Befragten an, dass sie Angela Merkel vertrauen, so sind es unter Olaf Scholz zum Jahreswechsel auf 2022 noch 57 Prozent. Während Angela Merkel zu diesem Zeitpunkt allerdings schon auf eine jahrelange Amtszeit zurückblickte, war Olaf Scholz zum Zeitpunkt der Befragung erst wenige Tage im Amt, was sicher Einfluss auf die Vergabe des Vertrauensbonus’ haben dürfte.

Nach wie vor genießt der Bundespräsident laut der forsa-Umfrage das größte Vertrauen. 75 Prozent sprechen dieser Institution das meiste Vertrauen aus. Nachdem sich nun auch die Grünen für Steinmeier ausgesprochen haben, dürfte Frank-Walter Steinmeier wohl auch noch weitere Jahre in Schloss Bellevue bleiben. Gewählt wird der Bundespräsident am 13. Februar von der Bundesversammlung.

Mit deutlichem Abstand folgen die Institutionen der Exekutive und der Legislative in Bund, Ländern und Gemeinden, zu denen jeweils zwischen 50 Prozent (Bundestag) und 57 Prozent (Bundeskanzler) großes Vertrauen haben.

Ostdeutsche haben weniger Vertrauen in politische Institutionen als Westdeutsche

Weiterhin unterschiedlich ausgeprägt ist das Vertrauen zu den politischen Institutionen in den alten und neuen Bundesländern. Zu allen politischen Institutionen mit Ausnahme des Bundespräsidenten haben die Ostdeutschen geringeres Vertrauen als die Westdeutschen. Besonders groß ist der Unterschied zwischen Ost und West beim Vertrauen in den Bundestag und zur Europäischen Union.

Deutliche Unterschiede ergeben sich auch zwischen den Anhängern der politischen Parteien. So ist das Vertrauen in die meisten politischen Institutionen bei den Anhängern der SPD, der Grünen und der Unionsparteien (mit Ausnahme der Bundesregierung) höher und bei den Anhängern der FDP und der Linkspartei geringer ausgeprägt als bei den Bundesbürgern insgesamt.

Das mit Abstand geringste Vertrauen in alle politischen Institutionen haben wie auch in den vergangenen Jahren die AfD-Anhänger. Zum Bundeskanzler, zum Bundestag, zur Europäischen Union, zur Bundesregierung und den politischen Parteien haben weniger als zehn Prozent der AfD-Anhänger Vertrauen. (forsa/eku)

Das Meinungsforschungsinsititut Forsa hat im Auftrag von RTL/ntv 4.038 Menschen im Zeitraum vom 15. bis 23. Dezember 2021 befragt.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Ob zu Angela Merkel, zu Corona oder zu den Hintergründen zum Anschlag vom Breitscheidplatz – bei RTL+ finden Sie die richtige Reportage für Sie.