Corona-Talk mit Epidemiologe
Ulrichs: Werden bei steigenden Corona-Zahlen viele schwere Verläufe haben
Die vierte Corona-Welle lässt die Zahlen momentan deutlich steigen und die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen nehmen drastisch zu. Auch die epidemische Lage wurde gerade erst vom Bundestag verlängert. Wie wird also der Herbst unter diesen Bedingungen aussehen? Der Epidemiologe Prof. Timo Ulrichs spricht mit RTL-Reporterin Katrin Neumann zur Zunahme von Neuinfizierten in den jüngeren Altersgruppen und Vorteilen einer möglichen 2G-Regelung für Zuschauer in Stadien.
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„Wir werden viele Neuinfizierte in den jüngeren Altersgruppen haben"
Wie sich die Coronazahlen im Herbst weiterentwickeln hängt vor allem mit der aktuellen Dynamik bei den Kindern und Jugendlichen zusammen. „Wir werden viele Neuinfizierte in den jüngeren Altersgruppen haben. Aber das wird nicht komplett durchschlagen, sodass wir dann gleich wieder so hohe Krankenhauseinweisungen, Intensivbettenbelegungen und Todesfallzahlen haben werden“, prognostiziert Prof. Timo Ulrichs.
Jedoch werde es prozentual auch immer eine gewisse Anzahl von schweren Fällen geben – in jeder Altersgruppe. „Wenn die Zahlen sehr stark nach oben gehen, dann werden auch unter den Jüngeren viele Fälle mit Covid-Erkrankungen und schweren Verläufen stattfinden“, erläutert der Epidemiologe weiter.
Ullrichs: 2G als Zugangsmodell für Großveranstaltungen
Wie können aber Großveranstaltungen wie Fußballspiele mit Publikum unter diesen Umständen sicher über die Bühne gehen? Laut dem Experten sollte sich viel mehr auf 2G als Zugangsmodell fokussiert werden. Bei nur negativ Getesteten kommt es oft vor, dass das Ergebnis falsch negativ ist. Außerdem ist es nur ein kurze Momentaufnahme, die sich eben schnell ändert. Das bedeutet für jeden Zuschauer ein größeres Risiko infiziert zu werden. „Aber wenn man sich auf 2G fokussieren würde, d.h. nur Geimpfte und Genesene ins Stadion ließe, dann wäre das Ganze schon ziemlich sicher“, empfiehlt Prof. Timo Ulrichs.