Erzeugerpreise nie zuvor so stark gesunken
Preise fallen in Rekordgeschwindigkeit: Welche Produkte günstiger werden - und welche teuer bleiben
Fallen im Herbst endlich die Preise? Zumindest geben die aktuellen Zahlen Grund zur Hoffnung: Noch nie zuvor sind Erzeugerpreise in Deutschland so krass gefallen wie im August.
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Erzeugerpreise sinken als erstes
Im August fielen in Deutschland die Preise auf Herstellerebene so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1949. Im Jahresvergleich sanken sie um satte 12,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Und das ist eine sehr gute Nachricht: „Die Erzeugerpreise machen in der Regel den Anfang. Wenn die Hersteller die Waren, die sie zum Produzieren ihrer Produkte brauchen, günstiger kaufen können, dann werden mit etwas Verzögerung auch die Waren in den Läden für uns wieder günstiger“, erklärt RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff die Kettenreaktion.
Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde laut Statistischem Bundesamt vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle verursacht. Diese waren 10,8 Prozent billiger als im August 2022.
Aber auch Energie war im August 2023 um 31,9 Prozent billiger als im Vorjahresmonat. Erdgas kostete im August 2023 32,4 Prozent weniger als im August 2022.
Besonders stark sanken die Preise gegenüber August 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-40,8 Prozent). Verpackungsmittel aus Holz waren 27,2 Prozent billiger als im August 2022, Holz 23,4 Prozent.
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Lebensmittel weiter teuer
Doch die Preise sinken nicht auf breiter Front: Ausgerechnet Nahrungsmittel waren 7,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+87,2 Prozent gegenüber August 2022). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 32,3 Prozent mehr als im August 2022, Schweinefleisch 24,7 Prozent. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Nur wenige Produkte waren im August 2023 billiger als im Vorjahresmonat. So kosteten nicht behandelte pflanzliche Öle 39,7 Prozent weniger, die Preise für Butter sanken um 32,4 Prozent. Flüssige Milch war 5,4 Prozent billiger als im August 2022, Kaffee 5,3 Prozent.
Doch auch bei den Lebensmitteln könnte sich das Blatt bald wenden. „Wenn der Bauer weniger zahlt für das Benzin für seinen Traktor, mit dem er herausfährt und das Heu mäht, um seine Kühe zu füttern, dann werden am Ende der Kette auch Milch und Butter wieder billiger“, sagt RTL-Finanzexpertin Althoff den Kreislauf.
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Und damit dürfte auch die Inflation in Deutschland weiter sinken. Wenn das mal kein guter Ausblick für 2023 ist. (mit dpa/aze)