Wegen Wiederholungsgefahr?!
Joels (†6) mutmaßlicher Killer (15) doch wieder in U-Haft

Er soll Joel (†6) in Pragsdorf erstochen haben!
Trotzdem ist der Tatverdächtige seit über zwei Wochen auf freiem Fuß. Und jetzt wieder eine Kehrtwende: Der 15-Jährige muss zurück in die Untersuchungshaft. Damit korrigiert das Oberlandesgericht eine Entscheidung des Landgerichts Neubrandenburg. Eine Entscheidung, die sich zu einem fatalen Fehler hätte entwickeln können. Denn es besteht offenbar Wiederholungsgefahr!
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!
Untersuchungshaft sei nicht unverhältnismäßig
Lese-Tipp: Tatverdächtiger auf freiem Fuß - Eltern von Joel (†6) bringen ihre Kinder in Sicherheit
Der Haftbefehl gegen den inzwischen 15-Jährigen wurde durch das Oberlandesgericht wieder in Kraft gesetzt: „Der Vollzug der Untersuchungshaft stelle sich vor dem Hintergrund der zu erwartenden Strafe und der bisherigen Dauer der Untersuchungshaft auch nicht als unverhältnismäßig dar“, heißt es in einer Mitteilung. Der Grund für die Wendung: Der mutmaßliche Tatablauf spreche für eine Wiederholungsgefahr, teilt das Oberlandesgericht mit. Damit ist die Beschwerde der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg stattgegeben.
Vor gut zwei Wochen hat das Landgericht Neubrandenburg den Haftbefehl gegen den Jugendlichen aufgehoben. Die Richterin habe damals gesagt, der Tatverdächtige sei „ein freier Mann, der tun und machen und wohnen kann, wo er möchte.“
Eltern bringen andere Kinder aus Pragsdorf weg

Vor dem Landgericht Neubrandenburg muss sich der heute 15-Jährige wegen Totschlags verantworten. Denn im September 2023 soll der damals 14-Jährige in der Gemeinde Pragsdorf bei Neubrandenburg den sechs Jahre alten Joel erstochen haben. Dem Jugendlichen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Lese-Tipp: Dieses letzte Versprechen geben ihm seine Eltern vor Prozessbeginn
Die plötzliche Freilassung des mutmaßlichen Täters aus der Untersuchungshaft ist für die Eltern Kathleen und Till K. Mitte Februar ein Schock. Nach dieser Nachricht bringen sie ihre Kinder aus Pragsdorf weg, erzählen sie im RTL-Interview: „Wir fühlen uns hier unsicher, haben unsere Kinder bei Freunden und Verwandten in anderen Bundesländern untergebracht.“ Durch die Wendung und den neuen Haftbefehl fühlt sich die Familie des getöteten Jungen hoffentlich wieder ein bisschen sicherer. (dpa/jsi)