Expertin klärt auf Schon wieder PMS! Mit diesen Tipps die nervige Periode vor der Periode überstehen

Young woman lying down in fetus position
Wenn uns PMS mal mehr mitnimmt und mal weniger, kann das bestimmte Gründe haben. Doch keine Angst, ein paar Tipps helfen, Beschwerden zu lindern!
von Vera Dünnwald

Heißhunger, schlechte Laune und emotional ohne Ende!
Frau kennt es: einmal im Monat schlägt das prämenstruelle Syndrom (PMS) mit all seinen Symptomen und Klischees zu. Aber was tun: Den Stimmungsschwankungen nachgeben oder sich besser ablenken? Was ihr tun könnt, damit es euch in Zukunft während der Periode vor der Periode besser geht.
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Hättet ihr's gewusst? Bei PMS spielt die eigene Erwartungshaltung eine wichtige Rolle

Vielen Frauen dürfte das allgemeine Unwohlsein, die Stimmungsschwankungen, der Heißhunger und vielleicht aber auch das typische Zwicken im Unterleib bekannt sein. Entweder PMS knockt uns total aus – oder wir spüren es so gut wie gar nicht. Die Ausprägungen sind von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich.

Ein leidiges Thema, das so viele Frauen betrifft. Wir haben daher genauer nachgefragt, bei Zyklus-Coach Anne Lippold. Für sie spiele die Erwartungshaltung eine wichtige Rolle, wie sie im RTL-Interview erklärt: „Gehe ich im Voraus schon davon aus, dass mein Körper mal wieder mit PMS zu kämpfen haben wird? Werde ich wieder unter starken Regelschmerzen leiden? Dann werde ich auch jegliche Schwankungen in meiner Stimmung oder in meinem Körper meinem Zyklus zuschreiben. Dabei könnten sie ja ganz andere Ursachen haben. [...] Ich provoziere meinen Körper auch ein Stück weit, wenn ich solche Signale sende.“

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PMS: Bei welchen Signalen ihr hellhörig werden solltet

Aber Moment: Heißt das etwa, dass ich in Zukunft besser doch nicht mehr so viel in meinen Körper hineinhorchen sollte?

Ganz so leicht ist das leider nicht. Lippold erklärt: „Es ist immer gut, genau hinzuhören, denn hinter jedem Wehwehchen steckt ein bisschen Wahrheit.“ Doch anstatt sich darüber zu ärgern, sei es sinnvoller, nach der Ursache zu forschen, damit ich weiß, was ich im nächsten Zyklus anders und besser machen könnte. „Ich bekomme auf diese Art und Weise ein gutes Feedback von meinem Körper, ob ich mich gut um ihn gekümmert habe.“

Sobald PMS und die bevorstehende Periode Angst auslösen („Ohje, jetzt wird auf jeden Fall wieder meine Beziehung unter meinen Wutausbrüchen leiden!“), dann rät Lippold dazu zu schauen, woher diese Angst kommt, um diese in einem nächsten Schritt aufzulösen. „Sonst kann sich das von Mal zu Mal vertiefen, verschlimmern und festfahren. Besser ist es daher, sich mit den positiven Aspekten des Zyklus auseinanderzusetzen.“

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Eure Meinung ist gefragt!

Hört auf euren Körper und gönnt euch Ruhe!

Was braucht der Körper also, um einen sorgenfreien Zyklus über die Bühne zu bringen? „Eine gute, ausgewogene Ernährung mit gesunden Fetten und viel Eiweiß ist wichtig, ebenso wie eine ausgewogene Mischung aus Aktivität und Ruhe. Es ist essenziell, dem Körper viel Zeit für die Regeneration einzuräumen.“

Wusstet ihr, dass ihr in der prämenstruellen Phase eigentlich ein bis zwei Stunden mehr schlafen solltet? Tue man das nicht, so Lippold, kann das einen echten Rattenschwanz nach sich ziehen: „Wenn ich zu wenig schlafe, werde ich on top noch dünnhäutiger, als ich vielleicht ohnehin schon bin und dann greife ich vermehrt zu Kaffee, der wiederum Stresshormone ausschüttet.“

Denn was in dieser Phase nicht hilft: Koffein. „Die Stresshormone triggern, dass wir nicht in den Entspannungszustand kommen können, außerdem werden Entzündungsreaktionen ausgelöst.“ Es sei wichtig, Acht auf das eigene Stresslevel zu geben.

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Emotionen besser kontrollieren oder rauslassen? Das rät der Zyklus-Coach

Anne Lippold arbeitet erfolgreich als Zykluscoach,
Anne Lippold arbeitet erfolgreich als Zyklus-Coach und möchte Frauen unter anderem dabei helfen, ihren Zyklus besser kennenzulernen.
privat / Anne Lippold

Und wie steht’s um die unliebsamen Stimmungsschwankungen? Sollten wir diese zügeln oder ist es sinnvoller, den Emotionen freien Lauf zu lassen? „Man kann schon mal innehalten und sich fragen: Wie stark sind die Gefühle wirklich? Sind sie gerechtfertigt für die Situation oder übertreibe ich gerade? Bei letzterem, wenn man intensiv reagiert, dann kann es entweder daran liegen, dass unser inneres Kind getriggert wurde oder aber es liegt an der kurzen Hutschnur aufgrund der Hormone“, erzählt Zyklus-Coach Lippold.

Auch hier sei es ratsam, nach dem Auslöser zu schauen und sich aktiv damit zu beschäftigen, was einen wirklich so aufbrausend hat werden lassen.

Fakt ist: Ein bis zwei Wochen vor der Periode sind wir deutlich dünnhäutiger, werden schneller getriggert und sind näher an unseren Emotionen. Rational zu sein, könnte uns deutlich schwerer fallen als sonst. Aber auch das sei in Ordnung: „Niemand muss unter seinem Zyklus leiden. Sowohl eine intensive als auch nicht-intensive PMS-Phase können vorkommen. Wenn wir offen damit umgehen, ist es sinnvoller, als dauernd die Zähne zusammenbeißen zu wollen. Wir müssen uns nicht immer durchboxen und so tun, als wäre man genauso leistungsfähig wie in anderen Phasen.

Lippolds Tipp: „Umso mehr ich mir den Druck und die Erwartungen nehme, dauernd funktionieren zu müssen, umso mehr kann ich entspannen und so weniger präsent sind dann am Ende auch die PMS-Symptome.“

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