Lage in Deutschland wird unterschätztSymptome kommen und gehen: Bereits 1,3 Millionen Briten leiden an „Long Covid“

Müdigkeit, Geruchsverlust, Kurzatmigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten: Das sind nach wie vor die häufigsten Langfrist-Symptome, von denen Long-Covid-Patienten nach einer überstandenen Erkrankung berichten. Einer neuen Statistik zufolge leiden auf den britischen Inseln bereits 1,3 Millionen Menschen unter Long-Covid-Symptomen.
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Zwei Prozent der Bevölkerung betroffen
Das Coronavirus Sars-CoV-2 begleitet uns zwar jetzt schon seit über zwei Jahren - und der Wissenszuwachs ist enorm. Aber über die Spätfolgen einer Erkrankung ist immer noch zu wenig bekannt. Das britische Statistik-Institut Office for National Statistics (ONS) veröffentlichte jetzt konkrete Zahlen: Demnach leiden bereits 1,3 Millionen Briten unter den andauernden Spätfolgen ihrer Infektion. Damit sind in Großbritannien bereits zwei Prozent der Menschen betroffen. Die Zahlen beziehen sich dabei auf den Zeitraum vom 9. November bis zum 6. Dezember.
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Nach Angaben des ONS war die Prävalenz der berichteten Long-Covid-Fälle bei den folgenden Personengruppen am höchsten:
35 bis 69 Jahre alt
weiblich
in benachteiligten Gebieten lebend
Mitarbeiter des Gesundheits- und Sozialwesen oder des Lehr- und Bildungsbereichs
Menschen mit Vorerkrankungen
Unter Prävalenz versteht man die Rate der zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitabschnitt an einer bestimmten Krankheit Erkrankten im Vergleich zur Zahl der Untersuchten.
Symptome kommen und gehen
64 Prozent der Long-Covid-Patienten berichten, dass die Symptome ihr tägliches Leben beeinträchtigen, 20 Prozent sogar, es „sehr“ eingeschränkt sei, so das ONS. Bei rund 70 Prozent lag die Covid-Erkrankung mindestens zwölf Wochen zurück, bei 40 Prozent sogar schon ein Jahr.
Bei manchen Patienten halten die Covid-19-Symptome nach der Erkrankung an, während sie bei anderen erst abklingen, um dann wieder aufzutreten. Viele Menschen berichteten, dass die Symptome im Laufe der letzten Monate kamen und gingen.
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Von den folgenden Symptomen wird laut dem britischen Statistik-Amt berichtet:
Haarausfall, Hautausschläge
Depressionen, Angstzustände und kognitive Schwierigkeiten.
Anhaltende Kopfschmerzen, manchmal stark
Erkrankung der Lymphknoten
Langfristiger Verlust oder Veränderung von Geruch und Geschmack
Probleme mit den Atemwegen
Kardiovaskuläre Symptome und Erkrankungen
Leber- und Nierenfunktionsstörung
Magen-Darm-Störungen mit Durchfall
Entzündliche Erkrankungen
Gerinnungsstörungen und Thrombose
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Eine halbe Million Betroffene in Deutschland
Für ganz Deutschland gehen Experten inzwischen von mehr als einer halben Million Betroffenen aus. Als Long Covid definieren die deutschen Patientenleitlinien dabei Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Infektion bestehen, als Post Covid, wenn die Beschwerden länger als 12 Wochen nach der Infektion den Alltag einschränken. Während bei einigen Patienten die Beschwerden eher moderat sind, haut es andere zumindest vorübergehend völlig aus dem sonst üblichen Leben.
Long-Covid-Betroffene spielen im öffentlichen Bewusstsein keine Rolle

In Deutschland warnen Mediziner immer wieder, dass Politik und Behörden die Wucht der Long- und Post-Covid-Thematik unterschätzen. „Im öffentlichen Bewusstsein spielen diese Menschen kaum eine Rolle. Da wird über Infektionszahlen geredet, über Hospitalisierung, über Genesene und ein Virus, das im schlimmsten Fall tödlich sein kann“, sagt Dr. Jördis Frommhold, Fachärztin für Innere Medizin und Lungenheilkunde, dem Magazin „Focus“.
„Dass dieses Virus Menschen so krank machen kann, dass wir im Moment leider nur eine Linderung der Symptome anpeilen können und echte Heilung Wunschdenken bleibt, scheint den meisten nicht klar zu sein“, so Frommhold.
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Überschießende Aktivierung der körpereigenen Abwehr
Bei Covid-19 scheinen unter anderem autoimmunologische Prozesse angeschoben zu werden, erklärt die Medizinerin dort. Es komme zu einer überschießenden Aktivierung der körpereigenen Abwehr: Gehirn, Herz, Lunge, Blut, Hoden, Dickdarm, Leber und Lymphknoten werden angegriffen.
„Durch das Virus scheint eine Kaskade im Immunsystem in Gang zu kommen, ähnlich wie bei einer Autoimmunerkrankung“, erklärt Frommhold. „Sämtliche Organe können betroffen sein. Daher haben wir ja auch so viele unterschiedliche Störungsbilder.“ (ija)
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