Seilbahn-Katastrophe in Italien

Eitans (5) Zustand bessert sich von Tag zu Tag

Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
Eitan (re) mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder (†2).
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Dem kleinen Eitan geht es immer besser und besser. Der Fünfjährige liege aber noch immer auf der Intensivstation des Kinderkrankenhauses Regina Margherita in Turin. Er hatte als Einziger das tragische Seilbahnunglück von Stresa in Norditalien überlebt.

Eitan soll Intensivstation in Italien bald verlassen

HANDOUT - 24.05.2021, Italien, Stresa: Retter arbeiten am Wrack einer abgestürzten Gondel, die in einem Waldstück liegt. Beim Absturz einer Gondel einer Seilbahn am norditalienischen Lago Maggiore haben mindestens 14 Menschen ihr Leben verloren. Foto: Uncredited/Vigili del Fuoco Firefighters/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits. Verwendung nur bis zum 06.06.2021. +++ dpa-Bildfunk +++
14 Menschen starben beim Seilbahnunglück in Italien.
vco, dpa, Uncredited

Eitan habe zum ersten Mal leichte Nahrung zu sich genommen, teilte das Kinderkrankenhaus in Turin am Sonntagabend mit. Der israelische Junge bleibe vorsichtshalber weiter auf der Intensivstation. Seine Tante und seine Großmutter seien bei ihm. Sie werden von einer Psychologin unterstützt. Noch sollen sie ihm nicht gesagt haben, was mit seiner Familie passiert ist.

Am Sonntag vor einer Woche hatte der Junge als Einziger das tödliche Seilbahnunglück am Monte Mottarone westlich des Lago Maggiore in der Region Piemont überlebt, bei dem 14 Menschen ums Leben gekommen waren. Er verlor dabei seine Eltern, seinen Bruder und seine Urgroßeltern. Seine Betreuer müssen jetzt die hochsensible Entscheidung treffen, wann der richtige Zeitpunkt für den Fünfjährigen ist, zu erfahren, dass seine Mama, sein Papa und sein kleiner Bruder nicht mehr am Leben sind.

Gondel-Chef und verantwortlicher Ingenieur wieder auf freiem Fuß

Betriebsleiter Gabriele T. hat gestanden, die Notbremse der Seilbahn manipuliert zu haben.
Betriebsleiter Gabriele T. hat gestanden, die Notbremse der Seilbahn manipuliert zu haben.
APTN

Kurz vor der Bergstation war das Zugseil aus bislang ungeklärter Ursache gerissen und eine zuvor deaktivierte Notbremse griff nicht, um das Unglück zu vermeiden. Die Gondel rauschte deshalb talwärts, fiel aus der Verankerung und blieb zerschellt an einem bewaldeten Hang liegen. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse absichtlich funktionsunfähig gemacht wurde, weil sie den Betriebsablauf gestört hatte und deshalb weniger Fahrten auf den beliebten Ausflugsgipfel möglich gewesen wären. Die Verantwortlichen wurden kurz nach dem Unglück festgenommen. Am Sonntag wurden der Gondel-Chef Luigi N. und Ingenieur Enrico P. freigelassen. Der Betriebsleiter Gabriele T. sitzt im Hausarrest.