Tragödie in MontabaurMann (37) tötet Vater, Frau und Kind – und beichtet die Tat seiner Freundin

Ein 37-Jähriger soll drei Menschen getötet und die Tat dann seiner Freundin gebeichtet haben.
In einem Haus im rheinland-pfälzischen Montabaur sind am Donnerstag drei Leichen gefunden worden. Der mutmaßliche Täter ist inzwischen hirntot.
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Drei Menschen wegen familiärer Streitigkeiten getötet?

Rund um das Haus in einer Nebenstraße in Montabaur herrscht am Donnerstag eine fast ruhige Stimmung. Doch immer wieder laufen Polizisten in weißen Anzügen und mit Mundschutz den kleinen Aufgang zur Haustür hoch und runter. Im Inneren des Hauses spielte sich eine Gewalttat ab: Ein 37 Jahre alter Mann soll laut Staatsanwaltschaft seinen Vater sowie dessen Ehefrau und deren gemeinsamen Sohn (3) getötet haben. Nach dpa-Informationen gehen die Ermittler davon aus, dass die Opfer erschossen wurden.

„Hintergrund der Tat dürften nach bisherigem Kenntnisstand familiäre Streitigkeiten gewesen sein. Täter und Opfer wohnten im selben Anwesen", teilte die Anklagebehörde in Koblenz mit. Die Staatsanwaltschaft sprach von vorsätzlicher Tötung des 68 Jahre alten Vaters, der 39 Jahre alten Frau und ihres drei Jahre alten Sohnes.

Mutmaßlicher Täter von Montabaur ist hirntot

25.01.2024, Rheinland-Pfalz, Montabaur: Ein Sanitäter läuft nach dem Zugriff vor einem Wohngebäude. Bei einer Gewalttat in einem Wohngebiet sind nach Angaben der Polizei drei Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Einsatzkräfte entdeckten den mutmaßlichen Täter schwer verletzt, nachdem sie das Gebäude betreten hatten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Foto: Sascha Ditscher/dpa - ACHTUNG: Hausnummer wurde aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Sanitäter läuft nach dem Zugriff vor einem Wohngebäude.
sdi mre, dpa, Sascha Ditscher

Die Justiz führe ein Ermittlungsverfahren gegen den deutschen Staatsangehörigen wegen des dringenden Verdachts des Totschlags in drei Fällen, hieß es. Der mutmaßliche Täter soll sich den Ermittlungen zufolge in den Kopf geschossen haben. Er wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht – laut Staatsanwaltschaft wurde später der Hirntod festgestellt.

Kurz nach der Tat hatte der mutmaßliche Täter der Staatsanwaltschaft zufolge seine Lebensgefährtin angerufen. „Der Beschuldigte hatte nach derzeitigen Erkenntnissen kurz nach der Tat gegenüber seiner Lebensgefährtin telefonisch mitgeteilt, drei Menschen getötet zu haben", hieß es. „Diese alarmierte daraufhin die Polizei." Demnach geschah die Tat am frühen Donnerstagmorgen. Nach dem Eintreffen der Polizeikräfte habe sich der bewaffnete Beschuldigte zunächst am Tatort verschanzt.

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Polizisten fanden die drei Leichen im Gebäude

Schon am Morgen waren erste Nachrichten über eine Bedrohungslage an die Öffentlichkeit gelangt. Die Polizei berichtete von einer Person in einem psychischen Ausnahmezustand. Um mögliche Gefahren auch für Anwohner, Passanten und Mitarbeiter umliegender Firmen auszuschließen, war ein größeres Gebiet in der Stadt im Norden von Rheinland-Pfalz abgesperrt und evakuiert worden. Zahlreiche Rettungs- und Polizeikräfte waren vor Ort.

Die Polizei verhandelte nach eignen Angaben mit dem Mann, am Donnerstagmittag kam es dann zum Zugriff. Dabei fanden die Polizisten nach Betreten des Gebäudes die drei Leichen.

Polizei will Bluttat von Montabaur rekonstruieren

25.01.2024, Rheinland-Pfalz, Montabaur: Ein SEK-Beamter rüstet nach dem Zugriff ab. Bei einer Gewalttat in einem Wohngebiet sind nach Angaben der Polizei drei Menschen getötet worden, darunter ein Kind. Einsatzkräfte entdeckten den mutmaßlichen Täter schwer verletzt, nachdem sie das Gebäude betreten hatten, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Foto: Sascha Ditscher/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ein SEK-Beamter rüstet nach dem Zugriff ab.
sdi mre, dpa, Sascha Ditscher

Die Absperrungen bemerkten auch zwei Schülerinnen, die am Nachmittag auf dem Weg nach Hause am Tatort vorbeikamen. Sie hätten bereits am Morgen einen Umweg um das abgesperrte Gebiet fahren müssen, berichtete eine der beiden. In der Schule hätten sie dann die Nachrichten verfolgt. „Dass da jetzt eine so krasse Sache passiert ist, haben wir nicht gedacht." Es sei sehr traurig, was passiert sei.

„Momentan steht die Spuren- und Beweissicherung am Tatort durch Beamte der Kriminaldirektion Koblenz im Vordergrund, um den Tatablauf möglichst genau rekonstruieren zu können", teilte der leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler mit. „Anhaltspunkte dafür, dass weitere Personen an der Tat beteiligt waren, gibt es zurzeit nicht." Die Ermittlungen werden demnach noch einige Zeit dauern. (dpa/bst)

Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen

Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Hier finden Sie eine Übersicht über Hilfsangebote.

Wenn Sie schnell Hilfe brauchen, dann finden Sie unter der kostenlosen Telefon-Hotline der Telefonseelsorge 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.