Kommt er absichtlich nicht nach Deutschland?
London, Paris und Brüssel: Selenskyj auf großem Europabesuch
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Erst zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn reist der ukrainische Präsident Selenskyj ins Ausland. Die Stationen: London, Paris und dann Brüssel. Das Ziel: weitere Hilfe aus dem Westen - auch Kampfjets. Ein Reiseziel lässt Selenskyj allerdings aus: Deutschland. Macht der ukrainische Präsident bewusst einen Bogen um die Bundesrepublik?
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Im Video: RTL-Politikchef zur Frage: Macht Selenskyj absichtlich keinen Besuch in Deutschland?
Ein Besuch in London, ein Besuch in Paris, ein Besuch in Brüssel - der ukrainische Präsident kommt ganz schön rum in Europa. Ein Land lässt Selenskyj aber aus: Deutschland. Warum macht Selenskyj einen Bogen um Berlin und seinen zweitwichtigsten Unterstützer im Krieg? Dazu äußert sich RTL-Politikchef Nikolaus Blome im Video.
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Selenskyj: "In der Ukraine ist heute jeder Kampfpilot ein König“
Station Nummer eins aus Selenskyjs Europareise: Großbritannien: „In Großbritannien ist der König ein Kampfpilot, in der Ukraine ist heute jeder Kampfpilot ein König“: Um was es dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei seinem Überraschungsbesuch im Vereinigten Königreich am Mittwoch vor allem ging, hob er sich für den Schluss seiner Rede im Parlament in London auf. Vor Hunderten Abgeordneten dankte Selenkskyj - wie gewohnt im olivgrünen Pullover - den Briten für ihr Unterstützung. Er erntete großen Applaus. Eine Zusage zur Lieferung nun auch von Kampfjets zur Verteidigung gegen Russland bekam der Gast aus Kiew aber nicht.
Zuvor hatte Premierminister Rishi Sunak es sich nicht nehmen lassen, Selensky auf dem Londoner Flughafen Stansted persönlich auf britischem Boden zu begrüßen. Arm in Arm, wie enge Freunde, zeigten sie sich auf dem Rollfeld. Später wurde Selenskyj von König Charles III. im Buckingham-Palast empfangen. Am Abend ging es dann weiter nach Paris - zu einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Élysée-Palast.
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USA und Großbritannien wichtigste Unterstützer der Ukraine
Großbritannien gilt als einer der engsten Unterstützer Kiews im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft ist es auf Platz zwei der wichtigsten Waffenlieferanten nach den USA. Immer wieder war es London, das mit der Lieferung neuer Waffengattungen vorpreschte - zuletzt mit seinen Challenger-2-Kampfpanzern. Die Vorreiterrolle hatte andere Verbündete wie Deutschland unter Druck gesetzt.
Selenskyj machte klar, dass er sich auch in Sachen Kampfflugzeuge eine Führungsrolle von London wünscht. Er danke im Voraus für „leistungsfähige englische Flugzeuge“ und überreichte Unterhaussprecher Lindsay Hoyle einen Pilotenhelm als Geschenk. Sunak ließ später mitteilen, er habe das Verteidigungsministerium gebeten, die Verfügbarkeit von Kampfflugzeugen zu prüfen. Es handele sich aber um eine „langfristige“ Lösung, hieß es aus der Downing Street.
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Anmerkung der Redaktion: Ergebnisse unserer Opinary-Umfrage sind nicht repräsentativ.
Großbritannien erweitert Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten
London kündigte im Zuge des Besuchs zunächst an, sein Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten zu erweitern. Sunak zufolge werden künftig auch Kampfpiloten und Marinesoldaten ausgebildet. Damit sollen ukrainischen Piloten auch befähigt werden, Nato-Kampfjets zu fliegen - was die Debatte über mögliche Lieferungen solcher Maschinen aus westlichen Ländern weiter befeuern dürfte.
Frankreich hatte sich dafür bislang offener gezeigt als Deutschland und andere Länder. Ein britisches Vorpreschen könnte Sunaks Ansehen in der Ukraine weiter steigern. Immerhin: Das Kiewer Café Zavertailo verkauft mittlerweile bereits für umgerechnet 3,37 Euro ein Croissant namens „Rischi Sunakowytsch“. Der „Boris Johnsonjuk“ war im vergangenen Jahr für umgerechnet etwa drei Euro zu haben.
Nach einer Reise in die USA mit Zwischenstopp in Polen war der Besuch in Großbritannien für den ukrainischen Staatschef erst die zweite öffentlich bekannte Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp einem Jahr. Nach London und Paris wird er am Donnerstag dann auch als Gast bei einem EU-Gipfel in Brüssel erwartet. (khe/dpa)
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