Polizei Kampagne gegen Abzocke am TelefonFiese Masche: Was Sie bei Schock-Anrufen beachten sollten

Das Handy klingelt und dran ist Microsoft, Europol, Interpol oder die örtliche Polizeibehörde – angeblich. Doch hinter den vermeintlich offiziellen Anrufern stecken dreiste Betrüger, die ahnungslosen Opfern Geld oder sensible persönliche Daten entlocken wollen. Die Münchener Polizei möchte auf diese Masche mit einer Kampagne aufmerksam. Bei welchen Anrufen Sie skeptisch werden und wie Sie sich im Zweifelsfall verhalten sollten:
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Vermeintliche Schock-Anrufe vom Polizeirevier

Sie fordern oft hohe Summen, um eine Familienmitglied vermeintlich vor dem Gefängnis zu bewahren: Telefonbetrüger werden immer dreister. Allein in München haben fiese Telefon-Abzocker in diesem Jahr auf diese Weise rund 4,5 Millionen Euro erbeutet. Die Polizei möchte deshalb mit einer Kampagne auf die Masche aufmerksam machen. Hans-Peter Chloupek vom Münchner Polizeipräsidium empfiehlt: „Wenn ich einen unbekannten Anruf bekomme, der mich schockiert, dann sofort auflegen und durchschnaufen. Danach kann ich bei meinem Angehörigen anrufen und nachfragen.“

Betrugsmasche: Angeblich verdächtige Paketlieferung

Auch das Landeskriminalamt Niedersachsen mahnte in einer Mitteilung Anfang September auf seiner Webseite zur besonderen Vorsicht. Denn: „Die Täter sind immer wieder erfindungsreich und denken sich neue, zum Teil auch plausible Geschichten aus“. So gaben sich Telefon-Betrüger zum Beispiel als Mitarbeiter einer deutschen Behörde aus und behaupteten, eine verdächtige Paketlieferung abgefangen zu haben. Auch mit einer angeblichen Rückrufaktion der Rentenkasse und damit verbundenen Zahlungsrückforderungen versuchten Täter bereits, an das Geld ihrer Opfer zu gelangen.

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Anrufer kommt Ihnen verdächtig vor? Das sollten Sie tun

Die wichtigsten Tipps des Landeskriminalamtes Niedersachsen und der Münchener Polizei:

  • Unbekannten Personen keinerlei Auskünfte zu sensiblen Daten wie Ausweis, Adresse, Kundendaten (inklusive Passwörter) oder Bankdaten geben

  • Auch keine Daten bestätigen, wenn diese am Telefon durch Anrufer abgefragt werden

  • Die Polizei fordert niemals Bargeld über das Telefon

  • Nicht unter Druck setzen lassen

  • Bei Zweifeln: Rufen Sie die offiziellen Support- oder Kontaktnummern des vermeintlichen Anrufers an (z.B. Bank, Telefonanbieter, örtliche Polizeistelle)

  • Keine Software installieren oder Webseiten aufrufen – die Täter könnten so Zugriff auf Ihren Computer erhalten!

  • Täter drohen zum Teil mit hohen Geldstrafen, wenn Aufforderungen nicht Folge geleistet werden sollte – lassen Sie sich davon nicht unter Druck setzen!

  • Keine sensiblen Dokumente per E-Mail oder Messengerdienst versenden

Im Video: Was tun, bei Fake-Anrufen von "Europol"?

Vorsicht vor manipulierten Telefonnummern

Wichtig: Die Rufnummern, die auf dem Display des Telefons angezeigt werden, können manipuliert werden! So sehen Sie auf dem Display Nummern von echten Anbietern – zum Beispiel der örtlichen Polizeistelle oder des Notrufs – doch diese können gefälscht sein. Auch Mobilfunknummern von ahnungslosen Personen, deren Rufnummer missbraucht werden, können angezeigt werden. Das Landeskriminalamt Niedersachsen rät daher, Rufnummern nicht ungeprüft zurückzurufen. (dhe/jak)