Drei demolierte Polizeiwagen und mehrere kaputte FensterscheibenPolizei schießt Randalierer in Arnsberg nieder – zuvor schlug der 40-Jährige mit einer Eisenstange um sich
Polizeieinsatz am Samstagmittag (11.10.) in Arnsberg (Hochsauerlandkreis): Ein 40-jähriger Mann randalierte mit einer rund 1,5 Meter langen Eisenstange. Drei Streifenwagen wurden dabei demoliert, außerdem ging die Fensterscheibe einer Bankfiliale kaputt. Ob der 40-jährige Täter schuldfähig ist, wird derzeit geprüft. Nach ersten Erkenntnissen befand er sich offenbar in einem emotionalen Ausnahmezustand.
Augenzeugin berichtet von der Tat
Floristin Jana Okel beobachtete den Vorfall aus ihrem Blumengeschäft: Der Mann sei plötzlich aufgetaucht, habe mit sich selbst gesprochen. „Der war total verwirrt – besoffen nicht, aber sehr verwirrt“, beschreibt Okel die Situation.
Polizei stoppt Angreifer mit Schuss
Etwa 30 Minuten nach Beginn der Randale endete der Einsatz mit einem Schuss ins Bein des 40-jährigen Mannes. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und ist nicht in Lebensgefahr. Am Tatort fanden Ermittler sieben Patronenhülsen. Ob es sich dabei um Warnschüsse oder Fehlschüsse handelte, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg untersucht den Fall.
Kritik und Einordnung
In sozialen Medien kam schnell Kritik auf, warum die Polizei den Mann nicht früher gestoppt habe. Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft erklärte, dass ein Nahkampf in solchen Situationen zu gefährlich sei: „Das würde die Beamtinnen und Beamten in Lebensgefahr bringen und wäre völlig unangemessen.“ Er betonte gleichzeitig, dass in diesem Fall der Einsatz eines Tasers das bessere Mittel gewesen wäre – ein solcher stand den eingesetzten Polizisten aber offenbar nicht zur Verfügung.
Tasereinsatz in NRW
Seit 2021 testet die Polizei in Nordrhein-Westfalen den Einsatz von Tasern. Mittlerweile sind in 18 Städten entsprechende Geräte im Einsatz, ein landesweiter flächendeckender Einsatz ist bislang jedoch nicht geregelt.
