Lungenentzündungen und Epilepsie

Lian (5) will unbedingt die Welt entdecken - doch er kann die Wohnung nicht verlassen

Lian im Rollstuhl
Lian (5) ist auf einen Rollstuhl und ein Beatmungsgerät angewiesen.
Patrizia Heidler / privat
von Vera Dünnwald

Lian (5) hat ein Problem: Er bekommt kaum etwas von seiner Außenwelt mit, da er aufgrund seiner Epilepsie und gesundheitlichen Einschränkungen auf einen Rollstuhl und ein Beatmungsgerät angewiesen ist. Somit muss das kranke Kind viel Zeit zu Hause verbringen. Ein Aufzug könnte ihm helfen, die Welt zu erkunden. Doch den gibt es (noch) nicht.

Ein Rückschlag nach dem anderen

Lian (5) musste oft ins Krankenhaus.
In den letzten Jahren musste das fünfjährige Kind aufgrund von Lungenentzündungen ins Krankenhaus.
Patrizia Heidler / privat

Jahr für Jahr erlebt die Familie aus Wermelskirchen einen Rückschlag nach dem anderen. „Mit zwei Jahren hat mein Sohn Lian Epilepsie bekommen. Aber auch schon vorher war er körperlich und geistig eingeschränkt sowie entwicklungsverzögert“, erzählt Mutter Patrizia Heidler (31) im RTL-Interview.

In den letzten Jahren landet das Kind mehrmals mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus und sogar im Koma – im November 2022 sogar für acht Wochen. „Das war schlimm. Seitdem muss er künstlich beatmet werden. Und wir wissen jetzt, dass der kleinste Schnupfen bei ihm zu einer Lungenentzündung führen kann“, so Heidler.

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Außerdem ist Lian auf einen Rollstuhl angewiesen, er kann weder alleine sitzen noch laufen und muss stets fixiert werden, da er sonst nach vorne kippt.

Trotz allem bleibt die zweifache Mutter, die neben Lian auch noch eine Tochter namens Sophie (9) hat, positiv. „Mittlerweile ist er zu Hause, wir haben uns gut eingelebt, und ihm geht es aufgrund seines Atmungsgerätes, das vieles filtert, besser. Er hat keine Luftnot mehr und wir können sogar rausgehen.“

Und das ist das Wichtigste, denn: Der kleine Lian liebt es, unter Menschen zu sein.

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Außen-Lift soll es einfacher machen, dass Lian (5) mitsamt Rollstuhl die Wohnung verlassen kann

Lian ist ein ganz fröhliches Kind, das sagen auch die Ärzte immer wieder. Er ist sehr zufrieden und immer am Strahlen, er liebt es, draußen zu sein und mit anderen Kindern zu spielen – da blüht er auf“, erzählt seine Mutter.

Doch es gibt ein Problem: Das Kind samt Rollstuhl aus der Wohnug im ersten Obergeschoss nach draußen zu befördern, ist für Patrizia Heidler alleine unmöglich. „Tagsüber sind wir quasi wie angekettet“, sagt die 31-Jährige. Selbst wenn Partner und „Bonus-Papa“ Patric Odenthal (36) hilft, ist es aufgrund der Enge eine echte Herausforderung.

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Deswegen soll ein Aufzug her: „Der Lift soll von außen am Balkon angebracht werden. Im Treppenhaus ist es zu eng, da würde es nicht klappen.“ Die Vermieter haben bereits ihr Go gegeben – doch der Familie fehlen 32.000 Euro. „Die Krankenkasse gibt einen Teil dazu. Aber es ist natürlich trotzdem sehr teuer.“

Über eine GoFundMe-Seite sammelt die Familie nun Spenden.

Für die Zukunft wünscht sich Patrizia Heidler für ihre Familie vor allem eins: Gesundheit. „Und dass wir es dank des Geldes schaffen, dass Lian regelmäßiger rauskommen kann. Um in der Sonne zu sein, um Tiere anzuschauen und auch um nächstes Jahr in die Schule gehen zu können. Wir möchten ihm nie das Gefühl geben, dass er ‘anders’ ist.“

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