Norwegerin will gelähmt sein

Extrem seltene Krankheit: Jørund Viktoria Alme verbringt ihr Leben freiwillig im Rollstuhl

von Anna Hohns und Isabelle Kurz

Jørund Viktoria Alme ist physisch eigentlich gesund, möchte aber gern von der Hüfte abwärts gelähmt sein. Body Integrity Identity Disorder (BIID) heißt ihre Erkrankung. Dabei wünschen sich Menschen, dass ein Arm, ein Bein oder alle Gliedmaßen verschwinden, weil die sich für sie fremd anfühlen. RTL hat die Norwegerin besucht und mit ihr über den Wunsch nach einer Behinderung gesprochen. Im Video sehen Sie, wie die Lebensgefährtin der Betroffenen auf die Erkrankung der Norwegerin reagiert hat.
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Norwegerin hat seltene Krankheit: „Rollstuhl befreit mich von meinen Symptomen“

Die Norwegerin Jørund Viktoria Alme leidet seit frühester Kindheit unter der Krankheit BIID. Sobald die Norwegerin nicht im Rollstuhl sitzt und ihre Beine bewegt, entwickelt sie Symptome und wird zum Beispiel stark verhaltensauffällig.

„Ich sitze so oft wie möglich im Rollstuhl, laufe und stehe nur auf, wenn es nicht anders geht. Der Rollstuhl befreit mich von meinen Symptomen“, sagt Alme im RTL-Interview. Denn ihr Körper erkennt ihre Beine nicht als ihre Körperteile an.

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Betroffene sehen oft ihr linkes Bein nicht als Bestandteil ihres Körpers an

Der Neurologe Professor Erich Kasten weiß, dass Betroffene häufig ihr linkes Bein nicht als Bestandteil ihres eigenen Körpers ansehen. Auch in Deutschland gibt es Krankheitsfälle. Viele der BIId-Erkrankten fühlen sich außerdem im falschen Körper. Auch Jørund Viktoria Alme hat den Großteil ihres Lebens bisher als Mann bestritten.

Kurz nach ihrem Coming-out gesteht die Norwegerin dann auch ihrem Umfeld, dass sie ihre Beine nicht als ihren eigenen Körper ansieht. Experten gehen davon aus, dass BIID eine neurologische Erkrankung ist. Wie viele Betroffene es weltweit gibt, ist bisher unklar. (mjä)