Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer MilliardeTödlicher Hirntumor löscht drei Generationen einer Familie aus

Die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer Milliarde, dass drei Generationen einer Familie an dem gleichen Hirntumor sterben. Bei der Familie von Claire Cordiner (54) aus Schottland ist genau das passiert. Sie verlor bereits ihre Mutter und ihre Schwester durch ein Glioblastom, nun liegt auch ihr Neffe im Sterben.
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Als Erstes erkrankte Claires Schwester Angie
Alles begann im Jahr 2004, als Claires Schwester Angie Jones Schmerzen in den Beinen bemerkte. Immer wieder gaben ihre Beine nach, in den Armen hatte sie zusätzlich „ruckartige Zuckungen.“ Bei einer MRT-Untersuchung wurde schließlich ein Tumor in ihrem Gehirn entdeckt.
Zunächst lehnte Angie eine Behandlung ab, weil sie ein zweites Kind bekommen wollte. Als dies nicht klappte, begann sie mit einer Chemo- und Strahlentherapie – ohne Erfolg. Im Dezember 2009 starb sie im Alter von 36 Jahren zu Hause im Beisein ihres Mannes.

Mutter Margaret starb nur ein Jahr nach der Hirntumor-Diagnose
Ein Jahr zuvor verloren Claire und Angie bereits ihre Mutter Margaret O’Kane an den tödlichen Hirntumor. Im Jahr 2007 kam sie ins Krankenhaus, weil sie dachte, einen Mini-Schlaganfall erlitten zu haben. „Meine Mutter wurde entlassen und es ging ihr gut, aber im November war sie plötzlich nicht mehr in der Lage, ein Gespräch zu führen“, erinnert sich Claire bei der britischen Metro.
Margaret kam erneut ins Krankenhaus. Im MRT dann die Gewissheit: Sie hatte bereits zwei Hirntumore. „Ich war am Boden zerstört“, so Claire weiter, die zur gleichen Zeit an Brustkrebs erkrankt war.
Bei Margaret konnte ein Teil des Tumors entfernt werden, anschließend folgte eine Bestrahlung. Auch hier ohne Erfolg. Die 66-Jährige starb am 1. Oktober 2008, nur ein Jahr nach ihrer Diagnose.
Neffe Max liegt im Sterben
Doch damit nicht genug: Auch bei Angies Sohn und Claires Neffe Max fingen die Schmerzen in den Beinen im Juni 2022 an. Als diese unerträglich wurden, ließ er ein MRT und ein CT machen – mit der gleichen Diagnose wie bei seiner Mutter und Großmutter: Auch der 18-Jährige hatte einen Hirntumor.
„Ich konnte es nicht glauben, vor allem, weil Max so jung ist. Er war ein gesunder junger Mann, so dass es völlig unerwartet kam“, sagt Claire gegenüber Metro.
Der Tumor wurde operativ entfernt, es folgten fünf Wochen Chemo- und Strahlentherapie. Eine Zeit lang ging es Max besser. Bis er im Januar 2023 erneut ins Krankenhaus kam. Die Ärzte fanden zwei weitere Tumore, einen im Gehirn und einen an der Wirbelsäule. „Die Behandlung schlug offensichtlich nicht an“, so Claire. Mittlerweile lebt Max im Hospiz.
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Claire sammelt Spenden für Hirntumorforschung
Dass Claire drei Familienmitglieder durch Glioblastome verloren hat, ist auch für Experten schwer zu glauben. „Dass bei drei Generationen einer Familie derselbe tödliche Hirntumor diagnostiziert wird, ist extrem selten. Die Chance liegt bei weniger als eins zu einer Milliarde“, zitiert Metro Dr. Karen Noble von der Wohltätigkeitsorganisation Brain Tumour Research.
Derzeit gebe es nur wenige Hinweise darauf, dass diese Tumore erblich sind. Weitere Forschung sei darum dringend nötig. Um diese zu unterstützen und andere Familien so vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, engagiert sich Claire Cordiner für die Hirntumorforschung. Mehr als 4.000 Pfund (rund 4.500 Euro) hat die 54-Jährige bereits gesammelt. (akr)