Kind (13) hat seltenes GlioblastomFehldiagnose: Ärzte halten tödlichste Krebsart für Migräne

Das eigene Kind todkrank zu sehen, ist für Eltern die Hölle auf Erden. Mutter Louise und Vater Matt Fox aus England können dieses Gefühl kaum aushalten. Ihr Sohn George hat ein Glioblastom. Dieser Gehirntumor ist die aggressivste Krebsart überhaupt. Die Ärzte hielten seine Symptome zunächst für Migräneattacken.
„Uns wurde gesagt, dass es keine Heilung gibt"
Das sollte kein Kind durchleben müssen. Der 13-jährige George litt an Kopfschmerzen, die für ihn kaum auszuhalten waren. Mitten in der Nacht rissen ihn die Schmerzen aus dem Schlaf. Die Ärzte taten dies zunächst als Migräne ab. Erst als der Junge anfing, sich zu erbrechen und einen Krampfanfall erlitt, drängte seine Mutter auf eine MRT-Untersuchung. Sie befürchtete einen Gehirntumor. Louise Fox sollte Recht behalten. Im Mai 2021 wurde festgestellt, dass George ein golfballgroßes Glioblastom (GBM) hat. Diese Art Tumor ist die aggressivste und tödlichste Form von Hirnkrebs. Wenn das Glioblastom nicht schnell behandelt wird, führt es nach nur 6 Monaten zum Tod. Mit „The Sun“ sprach die Mutter Louise Fox über die traurige Gewissheit: „Uns wurde gesagt, dass es keine Heilung gibt und uns wurde geraten, die Zeit mit unserem Sohn so gut wie möglich zu nutzen.“
Damit George noch etwas länger leben kann, musste er sich Operationen, Chemo- und Strahlentherapien unterziehen. Sein Zustand verschlechterte sich jedoch Ende des letzten Jahres weiter. Seinen 13. Geburtstag im November 2021 musste er deshalb auf der Intensivstation feiern. Trotz enormer Anstrengungen ist der Krebs nach der Behandlung zurückgekehrt.
Nächster Tiefschlag: George ist zu krank für Studienteilnahme
Als die Familie erfuhr, dass George für eine Studie in Frage kam, war das ein Rettungsanker für die Familie. Die Therapie sollte Georges Zustand verbessern. Am 21. Januar flog die Familie nach Los Angeles (USA). Doch der 13-Jährige erlitt auf dem 11-stündigen Flug, für den die Familie 280.000 Pfund über GoFundMe gesammelt hatte, mehrere Anfälle und war nicht mehr gesund genug, um die Behandlung zu erhalten. Der erneute Rückschlag ist für die Familie ein Schock.
George ist nun in Los Angeles gestrandet. Seine Familie versucht mehr Geld aufzutreiben, um die hohen Arztrechnungen bezahlen zu können, denn George wurde seit seiner Landung bereits zweimal operiert. Wenn es ihrem Sohn besser geht, will die Familie die Heimreise antreten, wie Vater Matt sagte: „Jetzt wollen wir ihn nur noch nach Hause bringen. Wir bereuen nicht, dass wir gekommen sind, wir bedauern, dass es nicht geklappt hat, aber wir mussten hierher kommen.“ Zuhause möchte George dann endlich wieder am Leben teilnehmen: "Sobald es ihm gut geht, wollen wir nach Hause kommen, denn er möchte mit seinen Freunden in der Schule sein, Fußball spielen und Arsenal sehen“, so Vater Matt zur „The Sun“.
Symptome und Überlebenschancen
Die „Deutsche Hirntumorhilfe“ beschreibt das Glioblastom als seltenen Tumor. Er gilt bis heute als nicht therapierbar. Jährlich erkranken in Deutschland 4800 Menschen an dieser aggressiven Tumorart. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu. Zu den Symptomen des Glioblastoms gehören:
erhöhter Hirndruck, der sich durch Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen äußern kann
neurologische Ausfälle wie Paresen, Seh- oder Sprachstörungen
epileptische Anfälle
psychische Veränderungen wie leichte Reizbarkeit und Desorientierung
Nur 5-10 Prozent der Betroffenen leben länger als 5 Jahre nach Feststellung der Krankheit. (pdr)