Uns stehen wieder kältere Tage bevorWas tun, wenn der Körper wetterfühlig ist? Arzt gibt wichtige Tipps!

An einem Tag ist es kalt, am nächsten ist gefühlt schon Sommer und dann – zack – Gewitter und die Kälte ist zurück!
Wenn sich das Wetter innerhalb weniger Tage SO drastisch ändert, wie es bei uns zurzeit der Fall ist, sind viele von uns von Wetterfühligkeit geplagt. Die äußert sich nicht nur in mentaler Niedergeschlagenheit, sondern kann sogar dazu führen, dass wir Kopfschmerzen oder gar Migräne bekommen. Wir erklären mithilfe eines Experten, was dann helfen kann.
Was den Wetterumschwung so problematisch macht? Der Lichtmangel!
Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht erklärt im RTL-Interview, dass große Temperaturumschwünge unserem Körper an sich keine Probleme bereiten: „Wenn die Temperatur um 20 Grad oder mehr fällt, innerhalb eines Tages – das haben wir ja jeden Tag, wenn wir raus- oder reingehen. Wir sind in der warmen Wohnung, ziehen unsere Jacke an und gehen raus, und da ist es dann teils sehr kalt.“ Mit dem Wechsel der Temperatur kommen wir zurecht, so der Mediziner.
Ein größeres Problem sieht Specht vielmehr im Lichtmangel. „Das macht einfach depressiv. Das tut der Seele nicht gut.“
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Warm einpacken und vor die Tür gehen – DAS hilft, wenn euch das Wetter zusetzt

Wenn man das Gefühl hat, besonders anfällig für Wetterumschwünge zu sein und sich oft wetterfühlig fühlt – was sollte man dann tun? Sich dem Ganzen aussetzen, rät Specht! Sein Tipp lautet daher: Packt euch warm ein und geht raus. Selbst wenn einem nach den ersten sommerlichen Tagen des Jahres bei den wieder kälter werdenden Temperaturen vielleicht nicht danach sein mag. Wie sagten schon unsere Großeltern einst: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.”
Zudem sagt der Arzt: „Es ist vielleicht nicht unbedingt das, was man hören möchte. Aber wenn man genau das Gegenteil von dem macht, was man am liebsten machen würde – sprich: Sich zurückziehen und auf dem Sofa einigeln – dann kann das schon helfen.“
Er erklärt zudem, dass unsere Psyche eine wichtige Rolle spielt: „Wir wissen, dass unsere Psyche ganz eng mit unserem Körper verbunden ist und beides zusammenhängt. Und jeder kennt es: Wenn man sich selbst bei trübem Wetter aufgerafft hat, hat man hinterher eine ganz andere Stimmung als vorher. Die Bewegung und die frische Luft tun einfach gut und heben unsere Stimmung. Man muss einfach da durch und den inneren Schweinehund überwinden.”
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Mit Bewegung, gesunder Ernährung und Vitamin D der Wetterfühligkeit vorbeugen – und den Körper trainieren

Trotzdem könne Specht jeden verstehen, der Schwierigkeiten damit hat, sich mit dem wechselhaften Wetter anzufreunden: „Im Sommer fühlen wir uns allgemein besser. Stichwort Winter Blues.“
Der Mediziner verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Relevanz von Vitamin D: „Im Herbst haben wir noch ganz viel Vitamin D vom Sommer im Körper. Das wird dann gespeichert, ist jedoch gegen Dezember meist aufgebraucht. Im Frühling ist die UV-Strahlung in unseren Breitengraden oft nicht kräftig genug, wir haben zu wenig Licht.“
Daher könne es helfen, Vitamin D zu supplementieren. Aber: „Man sollte dabei immer wissen, wie hoch das eigene Level ist und das beim Arzt bestimmen lassen.“ Und sobald es wieder regelmäßiger sonniger ist, produziere der Körper die notwendige Menge ganz schnell wieder von alleine.
Übrigens: Mit der Ernährung könne man nicht gezielt der Wetterfühligkeit entgegensteuern. „Es gilt das, was eigentlich immer gilt: Sport hilft, sich abzuhärten, rauszugehen, sich gesund zu ernähren, mit vielen Ballaststoffen und viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch.“
Ansonsten empfiehlt Specht, den Umgang mit dem Temperaturwechsel zu trainieren: „Wir können dem Körper angewöhnen, damit umzugehen. Natürlich sollte man nicht plötzlich nackig draußen rumlaufen. Aber man muss auch nicht immer total eingepackt sein.“