Warnzeichen erkennen

Todesursache von Papst Franziskus – diese Symptome müsst ihr kennen

Es war ein Schlaganfall.
Wie der Vatikan am Ostermontagabend bekannt gab, ist Papst Franziskus an einem Schlaganfall gestorben. Der 88-Jährige sei dadurch ins Koma gefallen und habe einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten. Auch wenn dem Oberhaupt der katholischen Kirche nicht mehr geholfen werden konnte: Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Denn, je schneller die Symptome erkannt werden und Hilfe gerufen wird, desto höher die Chance, dass der Hirnschlag ohne langfristige gesundheitliche Folgen bleibt.

Im Video seht ihr, wie der FAST-Test funktioniert, mit dem ihr typische Schlaganfall-Anzeichen zuverlässig erkennen könnt.

Todesursache von Papst Franziskus: Was passiert bei einem Schlaganfall?

Rund 270.000 Deutsche erleiden laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jährlich einen Schlaganfall, auch Hirnschlag oder Hirninfarkt genannt. Dieser entsteht, wenn das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet wird oder es zu einer Blutung im Gehirn kommt. Dadurch kann es zu Störungen oder Ausfällen bestimmter Körperfunktionen kommen, je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist.

Obwohl sich die Sterblichkeit bei Schlaganfällen in den letzten 25 Jahren fast halbiert hat, sterben immer noch viele Menschen infolge eines Schlaganfalls, wie auch Papst Franziskus. Doch ein Schlaganfall kann nicht nur ältere Menschen betreffen. Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht sagt ganz klar: „Ein Schlaganfall kann jeden treffen – auch junge Erwachsene und sogar Kinder.“

Lese-Tipp: Alle Informationen zum Tod von Papst Franziskus findet ihr in unserem Live-Ticker

In Deutschland ist der Schlaganfall eine der häufigsten Todesursachen – neben dem Herzinfarkt und Krebs. Dabei besonders erschreckend: Etwa ein Viertel der typischen Symptome eines Hirnschlags wird nicht erkannt – und das, obwohl sich der Schlaganfall in vielen Fällen bereits 24 Stunden zuvor ankündigt. Werden diese Warnzeichen frühzeitig bemerkt, kann ein Schlaganfall tatsächlich verhindert werden.

Schlaganfall: Auf diese zwölf Symptome müsst ihr achten

  • Plötzliche Lähmung, insbesondere im Arm

  • Einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein, Gesicht, Zunge oder Mundraum

  • Einseitig herabhängender Mundwinkel

  • Sehstörungen bis hin zur vorübergehenden Erblindung

  • Sprachstörungen bis hin zum Verlust des Sprachvermögens

  • Verminderte Ausdrucksfähigkeit

  • Verständnisstörungen

  • Verwirrtheit

  • Hörverlust

  • Gleichgewichtsstörungen und Schwindel

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Bewusstlosigkeit

WICHTIG: Diese Symptome treten nicht unbedingt alle gleichzeitig auf! Es kann sein, dass nur ein oder zwei Symptome zu bemerken sind.

Auch wenn die Symptome nur kurz andauern, solltet ihr diese Warnzeichen unbedingt ernst nehmen und die Ursache sofort von einem Arzt abklären lassen. Denn die typischen Schlaganfall-Anzeichen können auch aufgrund einer Durchblutungsstörung im Gehirn, der sogenannten TIA (Transitorische Ischämische Attacke), auftreten. Sie kann der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Von daher gilt: Im Zweifel solltet ihr unbedingt den Notruf (112) wählen oder die Notaufnahme aufsuchen.

Lese-Tipp: Papst Franziskus ist tot! Wer hat jetzt die Macht?

Schlaganfall-Behandlung: Wie Patienten geholfen werden kann

Fakt ist: Wenn der Schlaganfall rechtzeitig erkannt und behandelt wird, können die Ärzte Blutgerinnsel wieder auflösen. Auf diese Weise lassen sich bleibende Schäden verringern oder gar ganz vermeiden. Vor allem in den ersten vier Stunden nach dem Hirnschlag kann die Durchlässigkeit eines verstopften Gefäßes durch die gezielte Verabreichung hochwirksamer Blutverdünner wieder hergestellt werden. Dadurch besteht die Chance, dass sich die betroffenen Funktionen wieder erholen.

Ansonsten stehen die Notfallversorgung mit der Überwachung der Vitalparameter und die ärztliche Therapie der Grunderkrankungen zunächst im Vordergrund. Eine relativ neue Behandlungsmethode ist die Thrombektomie, auch Katheter-Methode genannt. Diese Methode kommt dann zum Einsatz, wenn die Durchblutungsstörung im Gehirn durch ein Blutgerinnsel in einer der großen, gehirnversorgenden Arterien ausgelöst wird. (nri/akr/lra)