„Zeit läuft davon“
Nächste Farbattacke: Klimakleber färben Weltzeituhr in Berlin orange – direkt vor Augen der Polizei?
Nach dem Brandenburger Tor trifft es jetzt das nächste Berliner Wahrzeichen!
Am Dienstagmorgen färben Klimaaktivisten der Letzten Generation die Weltzeituhr am Alexanderplatz orange, anschließend klettern sie auf das Bauwerk und enthüllen ein Transparent. Nur wenige Meter entfernt befindet sich eine mobile Polizeiwache. Offenbar ging alles so schnell, dass die Polizei die Aktion nicht mehr verhindern konnte. Im Video ist die dreiste Aktion der Letzten Generation zu sehen.
Aktivisten waren zu schnell für die Polizei
„Die Kollegen der Alex-Wache haben Klima-Schmierer gesehen, es gemeldet, und sind sofort hingerannt“, sagte die Polizei der BZ. Es sei „innerhalb weniger Sekunden“ gesprüht worden.
Klimakleber-Protest: „Die Bundesregierung verschwendet kostbare Zeit“
„Uns läuft die Zeit davon: Weg von fossil, hin zu gerecht“, steht auf dem Banner geschrieben, dass zwei Aktivisten auf der Weltzeituhr enthüllen. Gegen 9 Uhr besprühen mehrere Mitglieder der Klimaschützer das Bauwerk mit Farbe aus Feuerlöschern. „Die Bundesregierung verschwendet kostbare Zeit mit fadenscheinigen Klimaschutzmaßnahmen und verlogenen Lippenbekenntnissen“, schreibt die Gruppe zusätzlich in einer Mitteilung. „Die Weltzeituhr ist nun ein Mahnmal für den weltweiten Wettlauf gegen die Zeit, den wir als Menschheit zu verlieren drohen“, teilt zudem Irene von Drigalski (66), Sprecherin der Gruppe, mit.
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Die Polizei stellt vor Ort Personalien von neun Demonstranten fest, wie ein Sprecher sagt. Warum die Beamten die Aktion nicht verhindern können, ist zunächst unklar. Denn: Nur einige Meter vom Ort des Protestes entfernt befindet sich eine mobile Polizeiwache.
Farbprotest der Letzten Generation: Am Brandenburger Tor sollen sie zahlen, am Alex nun auch?
Die unter Denkmalschutz stehende Weltzeituhr, ein Werk des DDR-Formgestalters Erich John, steht nahe des Bahnhofs Alexanderplatz und ist ein beliebter Treffpunkt bei Verabredungen auf dem Platz.
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Mitte September hatte die Gruppe bereits das Brandenburger Tor mit Farbe besprüht. Die Polizei nahm damals 14 Klimaaktivisten fest. Die aufwendige und komplizierte Reinigung des Denkmals aus Sandstein soll nach Angaben des Senats mehr als 100.000 Euro kosten. Berlin will sich das Geld von der Gruppe zurückholen. Durch den Farbprotest auf dem Alexanderplatz könnte sich die Rechnung an die Klimakleber der Letzten Generation nun erhöhen. (jak mit dpa)