Und das am Tag vor der Wahl des neuen Vorsitzenden

Laschet plaudert aus: Merkel lehnt Ehrenvorsitz der CDU ab

Am Samstag ist es soweit, dann endet auch ganz offiziell das unrühmliche Kapitel „Armin Laschet“ in der CDU. Auf dem digitalen Parteitag werden die Delegierten aller Voraussicht nach Friedrich Merz zum neuen CDU-Vorsitzenden wählen. Bei einer Online-Abstimmung hatte Merz sich im Dezember bereits gegen seine Kontrahenten Helge Braun und Norbert Röttgen durchgesetzt.
Nicht mit dabei sein wird allerdings Alt-Bundeskanzlerin und Ex-CDU-Chefin Angela Merkel – zumindest nicht persönlich. „Sie ist natürlich dabei, aber sie ist Delegierter und ich vermute mal , irgendwo wird sie diesem Parteitag folgen“, sagte der scheidende CDU-Chef und Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Frühstart von RTL und ntv.

Alle Ex-Kanzler ausgezeichnet

Die ehemalige Bundeskanzlerin wird also ein CDU-Mitglied sein, wie alle anderen. Nach RTL-Informationen ist nämlich auch keine Video-Schalte mit ihr geplant.

Und Laschet lässt im RTL-Interview gleich noch eine Bombe platzen: Merkel wird wohl auch keine Ehrenvorsitzende der CDU. „Das haben wir erörtert. Der letzte Ehrenvorsitzende war Helmut Kohl, der dann vom Ehrenvorsitz zurückgetreten ist.“

Lese-Tipp: Armin Laschet im RTL/ntv-Frühstart: "Wähler wählen keine zerstrittene Partei"

Ungewöhnlich ist die Vorgehensweise allemal. Denn nach 18 Jahren als CDU-Vorsitzende und 16 Jahren als Kanzlerin wäre eine solche Auszeichnung durchaus denkbar gewesen. Alle bisherigen CDU-Bundeskanzler wurden im Anschluss an ihre Kanzlerschaft mit dem Ehrenvorsitz geehrt.

Merkel lehnt Ehrenvorsitz ab

Es kommt aber noch dicker. Offenbar hat Angela Merkel den Titel sogar selbst abgelehnt. „Die Grundfrage ist, passt so etwas noch in die Zeit? Angela Merkel ist auch da zu der Entscheidung gekommen, es passt nicht mehr in die Zeit“, so Laschet im Frühstart.

Heißt also: Die CDU will auch künftig keine Ehrenvorsitzenden mehr ernennen. Das Trauma vom zurückgegebenen Ehrenvorsitz des verstorbenen Alt-Kanzlers Helmut Kohl sitzt offenbar zu tief. „Das ist eine Tradition von früher , die es jetzt auf der Bundesebene nicht (mehr) gibt“, so Laschet.

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Merkels (Un)Ruhestand

Zuletzt war immer wieder gemunkelt worden, was Angela Merkel wohl nach ihrer Zeit als Kanzlerin machen würde. Den Ruhestand trauen ihr wohl einige nicht so recht zu. Vor wenigen Tagen soll sogar UN-Generalsekratär Antonio Guterres bei ihr angeklopft haben. Er wollte sie als Beraterin nach New York holen.

Doch Merkel lehnte ab. Sie habe "dazu in der letzten Woche mit dem UN-Generalsekretär telefoniert, sich bedankt, und ihm mitgeteilt, dass sie das Angebot nicht annehmen wird", teilte das Büro Merkels der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. (sst)

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