Doch lieber Ruhestand...

Guterres will Ex-Kanzlerin Merkel als UN-Beraterin - aber Merkel will nicht

Wolfgang Kumm
UN-Chef António Guterres möchte Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel als Beraterin gewinnen. Foto: Wolfgang Kumm/dpa
deutsche presse agentur

Von wegen Ruhestand? Kaum aus dem Amt – da liegt schon ein neues Job-Angebot auf dem Tisch! UN-Chef António Guterres möchte Ex-Kanzlerin Angela Merkel für eine Beraterrolle bei den Vereinten Nationen gewinnen. Doch die will nicht…

UN rechnen nicht mit Zusage Merkels

Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein Jobangebot von UN-Generalsekretär António Guterres aus New York abgelehnt. Merkel habe „dazu in der letzten Woche mit dem UN-Generalsekretär telefoniert, sich bedankt, und ihm mitgeteilt, dass sie das Angebot nicht annehmen wird“, teilte das Büro Merkels der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

Guterres bot Merkel demnach den Vorsitz in einem hochrangig besetzten Beratungsgremium zu globalen öffentlichen Gütern an, die potenziell über Ländergrenzen hinweg der gesamten Weltbevölkerung dienen sollen. Beispiele für globale öffentliche Güter sind etwa die Ozonschicht, aber je nach Definition auch international geltende Regelwerke wie jene zur Flugsicherheit und zum weltweiten Handel.

Guterres hatte Merkel dazu einen Brief geschrieben. Bei den Vereinten Nationen wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Jobangebot aus dem UN-Hauptquartier am New Yorker East River annimmt, allerdings als eher gering eingeschätzt. Womit sie am Ende dann auch Recht behielten...

Beratergremium ist eines von Guterres' Vorzeigeprojekten

Das Beratergremium zu globalen öffentlichen Gütern ist eines von Guterres' Vorzeigeprojekten zur Reform der Vereinten Nationen in seiner Anfang Januar begonnenen zweiten Amtszeit. In seinem Bericht zur Veränderung der UN aus dem vergangenen Jahr schrieb der Generalsekretär: "Ich werde einen hochrangigen Beirat unter der Leitung ehemaliger Staats- und Regierungschefs bitten, globale öffentliche Güter und andere Bereiche von gemeinsamem Interesse zu ermitteln, in denen Verbesserungen der Führung am dringendsten erforderlich sind."

Nach Ansicht von Guterres hat die Corona-Pandemie große Lücken bei der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Von dem angestrebten Beratergremium müssten Impulse dafür ausgehen, Praktiken und Prinzipien für das Handeln auf globaler Ebene zu erneuern. (dpa/eku)

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