SPD-Chef Lars Klingbeil im "Frühstart"
„Es droht ein Krieg mitten in Europa“
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von Daniel Heyd
Der SPD-Parteivorsitzende Lars Klingbeil schaut besorgt auf die Krise an der ukrainisch-russischen Grenze: „Es droht ein Krieg mitten in Europa“, sagt Klingbeil im „Frühstart“. Es müsse jetzt jeder Gesprächskanal mit Russland genutzt werden, um diesen Krieg abzuwenden. Der SPD-Chef hebt dabei vor allem die Verantwortung der Bundesregierung hervor: „Auf Deutschland und Frankreich kommt dabei in Europa eine sehr zentrale Rolle zu.“
Es müsse für alle Beteiligten jetzt darum gehen, Frieden zu organisieren und eine militärische Auseinandersetzung zu vermeiden. Waffenlieferungen wären für Klingbeil dabei das falsche Mittel: „Waffen sind genug im Umlauf. Jetzt ist der Zeitpunkt in dem es um Diplomatie geht.“
"Wenn Russland die Grenze überschreitet, liegen alle Optionen auf dem Tisch"
Dass die Bundesregierung es vermeidet Russland mit klaren Maßnahmen und Konsequenzen zu drohen, befürwortet Klingbeil und sagt, dass es in der jetzigen Situation nicht darum gehen dürfe schnelle Überschriften oder Meldungen zu produzieren, sondern darum, einen klugen diplomatischen Weg zu finden. Darüber hinaus wäre es die richtige Taktik, Moskau im Unklaren zu lassen. „Russland muss nicht wissen, welche Konsequenzen auf sie zukommen würden“, so der SPD-Chef und sagt weiter: „Es ist jetzt nicht notwendig, über mögliche Instrumente zu spekulieren, Russland muss nur wissen: Wenn sie so weiter machen, gibt es unmittelbare und klare Konsequenzen.“
Dass diese Konsequenzen auch das deutsch-russische Pipelineprojekt „Nordstream 2“ treffen könnten, schließt Klingbeil nicht aus: „Wenn Russland die Grenze politisch oder geographisch überschreitet, liegen alle Optionen auf dem Tisch.“ Dies sei eine nicht falsch zu verstehende Ansage, was alle möglichen Wege und Projekte angeht, betont Klingbeil.
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