Krebs diagnostiziert, obwohl sie gesund war

Kathrin (33) wäre fast an Chemo gestorben

Im Alter von 27 Jahren bekam die Salzburgerin Kathrin Schwarzenbacher die Schock-Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Mit einem Schlag änderte sich ihr Leben. Es folgten sechs Zyklen Chemotherapie mit schweren Fieberschüben, Haarausfall, eine Stammzellenentnahme und die blanke Todesangst. Erst Monate später stellt sich heraus: Kathrin war gesund und hatte nie Krebs. Es handelte sich um eine Fehldiagnose. Im Video erzählt sie ihre unglaubliche Geschichte.

Klinische Bild passte nicht zur Diagnose

Lymphdrüsenkrebs ist eine bösartige Erkrankung des Lymphsystems. Dabei ist die Therapie und die Prognose abhängig vom Lymphdrüsenkrebs-Typ und vom Lymphdrüsenkrebs-Stadium. Bei Kathrin wurde das T-Zell-Lymphom, eine seltene und äußerst aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs, diagnostiziert. Ihr wurde eine Chemo verordnet, die ihr fast das Leben kostete.

Doch sie hatte einen wahren Schutzengel: Während einer Reha verliebt sich Kathrin in einen Arzt, der sie zu den folgenden Untersuchungen begleitet. Er wird skeptisch, befasst sich intensiv mit Kathrins Krankenakte. Für ihn steht fest: Das klinische Bild passt nicht zur Diagnose. Nach weiteren Untersuchungen, die diesmal an deutschen Kliniken durchgeführt werden, steht fest: Kathrin hat nie Krebs gehabt. Aber wie konnte es zu solch eine fatalen Fehldiagniose kommen?

„Betroffene von Lymphdrüsenkrebs haben keine gute Prognose. Daher muss oft schnell gehandelt werden, wenn dieser bösartiger Krebs diagnostiziert wird. Dennoch wird die Diagnose nicht nur von einem Arzt erstellt, sondern muss von verschiedenen Instituten untersucht werden. Ich bezweifele, dass es hier passiert ist,“ erklärt Dr. Specht.

Welche Symptome zeigen Lymphome?

Typische Warnzeichen für Lymphome sind schmerzlose Lymphknotenschwellungen. Geschwollene und schmerzlose Lymphknoten können aber verschiedene Ursachen haben - es muss sich also nicht zwangsläufig um Lymphdrüsenkrebs handeln.

Hält eine schmerzlose Schwellung der Lymphknoten aber über Wochen an und treten zudem Symptome wie Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser führt zunächst eine ausführliche Befragung zu den Beschwerden durch. Anschließend folgen weitere Untersuchungen.

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Wie verläuft die Untersuchung bei Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs?

Wichtige Untersuchungsverfahren zum Nachweis des Lymphdrüsenkrebses sind:

  • Körperliche Untersuchung (Abtasten der Lymphknoten, Milz und Leber. Schwellungen dieser Organe sind erste Hinweise auf Lymphdrüsenkrebs)

  • Blutuntersuchungen

  • Lymphknotenentnahme (Biopsie)

  • Knochenmarkuntersuchung

Entscheidend zur Sicherung der Diagnose ist die Untersuchung des Gewebes. Hierfür wird der befallene Lymphknoten oder ein anderes befallenes Gewebe untersucht, um diagnostizieren zu können, ob und an welcher Form des Lymphoms der Patient leidet.

Sehen Sie im Video: Was ist eine Biopsie?

Weitere Untersuchungen bei bevorstehender Behandlung

Werden tatsächlich bösartige Lymphome festgestellt, werden vor der Behandlung weitere Untersuchungen eingeleitet, die vor allem zeigen sollen, wie weit sich die Erkrankung im Körper ausgebreitet hat.

Dazu zählen:

  • Röntgenaufnahmen des Brustraumes

  • Ultraschalluntersuchung des Bauchraums (Sonographie)

  • Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT)

In manchen Fällen ist auch eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit erforderlich.

Wenn die entsprechenden Untersuchungsergebnisse vorliegen, kann der Arzt mit dem Patienten gemeinsam entscheiden, welche Behandlungsmaßnahmen geeignet sind.

So geht es Kathrin heute

In Kathrins Fall erfolgte eine falsche Diagnose, die sie fast das Leben kostete. Die ehemalige Flugbegleiterin und studierte Wirtschaftswissenschaftlerin gewann den Prozess gegen die Klinik und erhielt 70.000 Euro Schadenersatz. In ihrem Buch "Tod auf Bewährung"* schreibt sie über ihr wohl dunkelstes Kapitel im Leben. Heute, sechs Jahre nach der schweren Fehldiagnose, ist Kathrin gesund.

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