Vater der 24-Jährigen kann seinen Schmerz kaum in Worte fassen Derya und ihr kleiner Sohn Kian trieben tot im Rhein: Exfreund wegen zweifachen Mordes vor Gericht

Hat Anil G. seine Ex-Freundin Derya und seinen Sohn Kian getötet, weil er die Vaterschaft nicht anerkennen wollte? Der 25-Jährige muss sich seit Mittwoch wegen zweifachen Mordes vor dem Landgericht Köln verantworten. Die Polizei hatte im November 2021 die Leichen der 24-Jährigen und ihres vier Jahre alten Kindes aus dem Rhein geborgen.

Deryas Vater ist beim Prozessauftakt in Köln dabei

Auch Deryas Vater ist zum Prozessauftakt erschienen. Er kann den Schmerz über den Verlust seiner Tochter und seines Enkels kaum in Worte fassen. "Das können nur Väter oder Opas verstehen, die ihr Kind oder Enkelkind verloren haben. Das ist ein unglaubliches Gefühl, das man so nicht beschreiben kann. Das ist nicht möglich", sagt Esrin im RTL-Interview.

Seine Tochter trennte sich vor gut einem Jahr von Anil G. Weil er dann offenbar keinen Unterhalt für den gemeinsamen Sohn Kian zahlen wollte, leugnete der junge Mann die Vaterschaft für das Kind. Doch damit gab sich die 24 Jahre alte Mutter nicht zufrieden. Über das Jugendamt setzte sie einen Vaterschaftstest durch. Und das Ergebnis ist eindeutig: Kian ist Anils Sohn.

Anil G. wollte Vaterschaft für Kian nicht anerkennen

Weil der 25-Jährige aber offenbar nicht wollte, dass seine neue Freundin etwas von dem Kind erfährt, soll er dann zu drastischen Mitteln gegriffen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Anil G. seinen Sohn und seine Ex in den Hafen im Kölner Stadtteil Niehl gelockt hat. Dort soll er mit einem Messer auf Mutter und Kind eingestochen und die Leichen dann in den Rhein geworfen haben.

Die Obduktion ergab, dass Derya fünf Messerstiche in den Hals zugefügt wurden. Die Klinge traf dabei auch ihre Schlagader. Auch der kleine Kian wurde tödlich verletzt und verblutete innerlich wie seine Mutter. Ein Schiffsführer sah die Leiche der jungen Frau damals im Wasser treiben und alarmierte die Polizei. Spaziergänger entdeckten dann am nächsten Tag die Leiche des Vierjährigen.

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Köln: Anil G. soll Ex und Sohn erstochen und in den Rhein geworfen haben

Anil G. wurde kurz nach der Tat festgenommen. Die Polizei hatte die Handydaten des 25-Jährigen ausgewertet und festgestellt, dass er zum Tatzeitpunkt wohl am Tatort war. Der Angeklagte schwieg am ersten Prozesstag zu den Vorwürfen. Für das Verfahren hat das Gericht mehrere Verhandlungstage bis Anfang September eingeplant.

"Sie war ein besonderer Mensch. Sie war menschenlieb. Sie war menschennah", sagt Vater Esrin über seine getötete Tochter. Er glaubt auch, dass sie eine gute Lehrerin geworden wäre, wenn ihr Leben nicht so brutal beendet worden wäre. (jgr, mit dpa)