Vor möglichem Angriff auf die ukrainische Hauptstadt
Klitschko: "Kiew wird zur Festung verwandelt"

Russische Truppen kommen der ukrainischen Hauptstadt Kiew immer näher. Aktuelle Satellitenbilder zeigen, wie sich zahlreiche russische Einheiten in den umliegenden Städten von Kiew positionieren. Experten rechnen mit einem Angriff auf die Hauptstadt in den nächsten Tagen. Doch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sieht sich für den Angriff gewappnet. Denn mittlerweile sei die Stadt zu einer regelrechten „Festung“ umgebaut worden.
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Klitschko: "Jede Straße, jedes Haus wird befestigt."

Kiews Bürgermeister, der ehemalige Boxweltmeister Vitali Klitschko, blickt halbwegs optimistisch auf einen möglichen Angriff der russischen Truppen in den nächsten Tagen. Denn Kiews Bürgerinnen und Bürger haben in den letzten Wochen hart gearbeitet. Tiefe Gräben durchziehen die Stadt. An den Straßenkreuzungen finden sich mit Sand gefüllte Säcke und Autoreifen, gestapelt als meterhohe Schutzbarrieren. Klitschko erklärt bei einem Interview im ukrainischen Fernsehen am Donnerstag, seine Stadt sei „in eine Festung verwandelt worden“, so die britische „Sun.“
Inzwischen seien mehr als die Hälfte der Einwohner der zwei Millionen Einwohnerstadt evakuiert worden. Der Rest möchte bleiben, um zu kämpfen. Der Bürgermeister warnt: So leicht wird die Hauptstadt durch einen russischen Angriff nicht fallen: „Jede Straße, jedes Haus wird befestigt.“
"Selbst Menschen, die in ihrem Leben nie vorhatten, ihre Kleidung zu wechseln, stehen jetzt in Uniform und mit Maschinengewehren in der Hand da," beschreibt Klitschko den Kampfeswillen seiner Bürgerinnen und Bürger.
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15.000 russische Soldaten auf dem Weg nach Kiew
Unterdessen wurde bekannt, dass sich ein großer russischer Militärkonvoi, der zuletzt nordwestlich von Kiew in der Nähe des Antonow-Flughafens gesehen wurde, weitgehend aufgelöst habe und verlagert worden sein. Der Flughafen ist nur wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt.
Aktuelle Satellitenbilder zeigen, dass sich die russischen Truppen in mehreren Kleinstädten in der Nähe von Kiew in Schussposition gebracht hätten. Teilweise sollen Fahrzeuge in dichten Wäldern geparkt worden sein, möglicherweise zur Tarnung. Experten gehen davon aus, dass russische Konvoi schätzungsweise aus 15.000 Soldaten, sowie mehreren Tanklastern und Munitionsfahrzeugen besteht.
Ursprünglich war der riesige Konvoi aus Belarus gestartet und hatte sich über das Kernkraftwerk Tschernobyl auf den Weg in Richtung Kiew gemacht. Immer wieder hatte es Berichte von Pannen, Treibstoffmangel und Versorgungsproblemen gegeben, die den Konvoi immer wieder zum Stillstand gebracht hatten. Jetzt scheint der Konvoi, wohl aber fast sein Ziel erreicht zu haben. (khe)
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