Klima-Aktivisten verursachen Chaos in Berlin
Polizei muss Klima-Kleber aus dem Beton fräsen
Sie wollen die Hauptstadt lahmlegen: Klimakleber der „Letzten Generation“ haben sich unter anderem auf der A100 festgeklebt. Es bildete sich ein langer Stau. Mehrere Rettungswagen stecken im Verkehr fest. Mittlerweile hat die Polizei einige Aktivisten in Handschellen abgeführt.
Klimakleber legen Berlin lahm: keine Rettungsgasse, kein Durchkommen
In einem Video vom frühen Vormittag ist zu sehen, wie ein Rettungswagen auf der A100 trotz Blaulicht im Stau nicht mehr vorwärtskommt. Die Autofahrer haben keine vernünftige Rettungsgasse gebildet und behindern so den RTW. Eigentlich sollten die Einsatzkräfte zu einem Notfall, nur zehn Minuten entfernt. Doch daraus wird nichts. Ein weitere Rettungswagen muss von der Feuerwehr losgeschickt werden und trifft schließlich mit 30 Minuten Verspätung ein.
Die Polizei bestätigte RTL auf Anfrage, dass der Stau, in dem der Rettungswagen stand, durch die Klima-Aktivisten ausgelöst wurde. Direkt blockiert hätten sie das Einsatzfahrzeug allerdings nicht.
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Solche und ähnliche Szenen spielten sich am Montagmorgen, 24. April, zahlreich in Berlin ab. Die Polizei bestätigte, dass es durch die Staus gut 20 Behinderungen von Rettungseinsätzen gab. Die „Letzte Generation“ hatte im Vorfeld der Proteste bekannt gegeben, keine Rettungsfahrzeuge zu blockieren. Die Einsatzkräfte mussten die festgeklebten Aktivisten zum Teil aus dem Asphalt hämmern und fräsen. Fünf Aktivisten wurden bislang in Handschellen abgeführt. Die Polizei rät dringend davon ab, selbst gegen die Klimaaktivisten vorzugehen: „Bewahren Sie die Ruhe und legen Sie nicht selbst Hand an – denn Sie können sich strafbar machen.“ Die Polizei sei schnell vor Ort. Auf Twitter kursieren einige Videos die zeigen, wie Autofahrer selbst die Aktivisten von der Straße tragen oder ihnen sogar über die Füße fahren.
Mittlerweile gibt es keine Verkehrsbehinderung mehr, die Autofahrer länger als zehn Minuten aufhalten. Die Lage beim Rettungsdienst der Feuerwehr ist dennoch weiter angespannt, aktuell seien 39 der 127 Rettungsfahrzeuge für Einsätze verfügbar. Die Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten bereits im Vorfeld angekündigt, die Hauptstadt lahmlegen zu wollen.
Für Autofahrer in Berlin ist "Letzte Generation" ein Ärgernis
Eine Sprecherin der Polizei teilte mit, das bereits über 30 Aktionen der Klima-Aktivisten in Berlin stattgefunden hätten. Es ist möglich, dass die Proteste noch die ganze Woche andauern. Die Polizei betont, mit der gleichen Anzahl an Kräften auch weiterhin im Einsatz zu sein. Sollte es notwendig werden, würden weitere Kollegen dazukommen.
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Für die Autofahrerinnen und Autofahrer waren die Aktivisten einmal mehr vor allem eines: ein Ärgernis. So sagt eine junge Frau: „Es sind so viele Leute, die eilig irgendwo hin müssen – ich verstehe nicht, was die [Aktivisten, Anm. d. Red.] damit bezwecken wollen. Und der Staat schützt sie auch noch.“ Verständnis haben nur wenige Autofahrer: „Die armen Leute sind irgendwie immer die Doofen, was sollen wir machen“, meint ein Mann. Er ärgert sich, bleibt aber gelassen. Denn: „Das Klima ist wichtig. So geht es nicht weiter. Es gibt viel zu viel Schaden an der Umwelt.“
Regierungssprecher verurteilt Aktion von Klima-Klebern in Berlin
Laut Aussage der „Letzten Generation“ wolle man solange protestieren, bis die Regierung ihren Forderungen nachkomme. Carla Hinrichs, Sprecherin der „Letzten Generation“ sagte im RTL-Interview: „Wir haben uns entschlossen, solange Widerstand zu leisten, bis die Regierung einen Gesellschaftsrat einberuft. Wenn sie selbst es nicht schafft, einen Plan zu erarbeiten, dann müssen jetzt die Bürger in einer Krisensitzung zusammenkommen. Erst dann sind wir bereit, von der Straße zu treten.“ Neben dem Rat fordern die Aktivisten unter anderem eine Weiterführung des 9-Euro-Tickets und ein Tempolimit auf der Autobahn.
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Regierungssprecher Steffen Hebestreit missbilligte die Aktionen der „Letzten Generation“ zum Wochenanfang: „Wir unterstützen solche Protestformen selbstverständlich nicht“, sagte er am Montag in Berlin. „Solche massiven Störungen der öffentlichen Ordnung (...), da habe ich meinen Zweifel, ob das der Sache dient“, so Hebestreit weiter.
(eon/jak)