Was über den Täter bekannt ist Dieser Amerikaner (30) ist der Neuschwanstein-Killer
Ein feiger Angriff aus dem Nichts in märchenhafter Kulisse erschüttert die Welt.
War es ein plötzlicher Ausraster oder was trieb den 30-jährigen Tatverdächtigen dazu, zwei Frauen am Schloss Neuschwanstein anzugreifen und in eine Schlucht zu stoßen? Bislang ist nur wenig über den Mann aus den USA und sein Motiv bekannt.
RTL-Reporter: Tatverdächtiger soll Frauen weggelockt haben

Schloss Neuschwanstein zählt zu den berühmtesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. In der Vergangenheit kamen mitunter fast eineinhalb Millionen Besucher pro Jahr dorthin. Bei Amerikanern ist die bayerische Sehenswürdigkeit besonders beliebt, denn sie diente als Vorlage für das Schloss im Disney-Klassiker Cinderella.
So ist es wahrscheinlich, dass vor Ort immer wieder Zufallsbekanntschaften zwischen amerikanischen Touristen entstehen. Höchstwahrscheinlich kannten sich die beiden jungen Frauen (21 und 22) und der Tatverdächtige nicht, bevor sie sich am Mittwoch (14. Juni) trafen, erklärt RTL-Reporter Felix Balß. Im Gelände um die berühmte Marienbrücke müssen sie einander begegnet sein. „Der Mann soll die Frauen dann abseits des Weges einen Pfad entlang gelockt haben zu einem Aussichtspunkt“, so Balß.
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Im Video: RTL-Reporter über die schicksalshafte Begegnung
Augenzeuge filmt Neuschwanstein-Killer nach Festnahme
Dort soll der 30-jährige Tourist aus Amerika, dessen Name und genauer Herkunftsort bislang nicht bekannt sind, dann auf die jüngere Frau losgegangen sein. Die Ermittler vermuten, ein versuchtes Sexualdelikt könne das Motiv für den Angriff gewesen sein. Die ältere der beiden Frauen soll versucht haben, der 21-Jährigen zu helfen, schließlich stieß der Mann beide in die Pöllatschlucht.
Auf einem Video, das nach einer kurzen Flucht des Tatverdächtigen entstand, ist der Amerikaner zu sehen: Er ist ganz in blau gekleidet, trägt Wanderschuhe und eine Mütze. Der 30-Jährige wirkt kräftig, vermutlich hatten die Frauen kaum eine Chance, sich zu wehren. „Er hat kein einziges Wort gesagt. Er öffnete seinen Mund nicht, er hat nicht gemurmelt“, erinnert sich ein Augenzeuge, der 30-Jährige sei „einfach mit der Polizei mitgelaufen, das war’s.“
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Neuschwanstein-Killer in Untersuchungshaft
Der 30-Jährige blieb einen Tag in Gewahrsam, ehe am Donnerstag Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde. Der Verdächtige habe sich bei der Vorführung beim Haftrichter zwar geäußert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Über den Inhalt der Aussage des Mannes machte er zunächst aber keine Angaben. Seit Donnerstag sitzt der Amerikaner laut Polizei unter anderem wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
Eine Auslieferung komme derzeit nicht in Betracht, nachdem die deutschen Behörden das Ermittlungsverfahren führten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kempten, Thomas Hörmann, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Im Fall einer Verurteilung sei aber später eine Überstellung zur Strafvollstreckung denkbar.
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Nun hoffen die Ermittler durch die Hilfe von Zeugen zu klären, was den Neuschwanstein-Killer zur Wahnsinnstat trieb. (lha mit dpa)