Was hinter den steigenden Preisen steckt
Süßigkeit in der Krise! Kommt jetzt der Teuer-Schock bei Schokolade?

Der Teuer-Schok macht auch vor Schoki keinen Halt!
Die wichtigste Zutat für unsere Lieblingssüßigkeit ist so teuer wie noch nie: Ein Kilogramm Kakao kostet heute drei Euro mehr als noch vor einem Jahr. Naschkatzen müssen jetzt stark sein: Schon bald könnte der Preis für eine Tafel Schokolade weiter steigen. In den letzten 20 Jahren hat sich der Preis bereits verdreifacht – und das schon ohne Kako-Krise.
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9,3 Kilogramm Schokolade isst jeder im Schnitt pro Jahr
9,3 Kilogramm – so viel Schokolade isst jeder von uns pro Jahr im Durschnitt. Entsprechend würde sich eine Preiserhöhung im Geldbeutel deutlich bemerkbar machen. Dass die Preise überhaupt steigen, hat mit dem Rohstoff zu tun: Kakao. Dessen Preis steigt, weil das Angebot in den Anbauländern immer knapper wird.
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Aus der Elfenbeinküste und Ghana kommen 60 Prozent der weltweiten Kakaoproduktion. Dort gibt es immer mehr Dürreperioden, Starkregen und Überflutungen – das würde die Produktion beeinflussen, berichtet die Umweltorganisation WWF.
Firmen schließen schon jetzt eine Preiserhöhung nicht mehr aus. „Angesichts der aktuellen Lage bei den Kakaopreisen werden wir jedes Instrument in unserem Werkzeugkasten nutzen, einschließlich der Preisgestaltung, um das Geschäft zu steuern“, sagt Michele Buck, Chefin des US-Unternehmens Hershey, einem der weltweit größten Süßwarenhersteller der Deutschen Presseagentur. Der Deutschland-Chef des berühmten Konzerns Nestlé äußerte sich bereits auf ähnliche Weise.
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In 20 Jahren hat sich der Preis für eine Tafel Schokolade verdreifacht

Auch Armin Valet rechnet damit, dass Schokolade teurer wird. Der Lebensmittel-Experte der Verbraucherzentrale Hamburg kann sich auch vorstellen, dass die klassische Tafel kleiner werde. Der Experte untersucht seit Jahren Produkte, die bei gleichen oder steigenden Preisen schrumpfen.
„Die Hersteller und Händler wissen, dass Verbraucher bei Genussprodukten wie Schokolade weniger auf den Preis schauen. Deshalb erhöhen sie besonders gern die Preise“, so Valet im Interview mit der Deutschen Presseagentur.
In der Vergangenheit sei Schokolade auch ohne gestiegene Rohstoffpreise regelmäßig teurer geworden. „Vor gut 20 Jahren kostete die Tafel 99 Pfennig, aktuell 1,49 Euro. Der Preis hat sich also verdreifacht“, rechnet der Experte vor.
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Sechs Prozent vom Preis einer Schoko-Tafel landen bei den Kakao-Bauern
Leider gilt: Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht, die Kakao-Knappheit wird uns vermutlich noch länger beschäftigen. Der WWF veröffentlicht Studien, die Schlimmes vermuten lassen: Immer weniger Anbauflächen sind in Zukunft überhaupt noch geeignet für den Anbau von Kakao. Für die Menschen in den betroffenen Regionen hat das große Auswirkungen: Für viele der oft in Armut lebenden Kakaobauern würde dann eine wichtige Einkommensquelle wegbrechen, heißt es. Aktuell würden gerade mal ca. sechs Prozent des Preises einer Schokoladen-Tafel bei den Kakao-Bauern vor Ort ankommen. (dbl mit dpa)
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