Er hält sich wacker ...Dem Mythos auf der Spur! Werden Schoko-Nikoläuse wirklich zu Osterhasen?

Schokoladen-Nikolaeuse in der Vorweihnachtszeit | chocolate Santa Clauses in the pre-Christmas period
Aus Nikoläusen werden Osterhasen – und andersherum. Ein Mythos, der sich wacker hält, doch was ist dran?
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Kann das wirklich stimmen?
Diese Erzählung macht jedes Jahr aufs Neue die Runde: Übriggebliebene Schoko-Nikoläuse werden nach Weihnachten eingeschmolzen und ein paar Monate später im Osterhasengewand neu verkauft. Aber stimmt das wirklich?

Nach Weihnachten ist vor Ostern: Was passiert mit übriggebliebenen Schoko-Nikoläusen

Man sieht es derzeit in nahezu jedem Supermarkt: So kurz nach Weihnachten versuchen Hersteller, Schoko-Nikoläuse und Co. zu Schnäppchenpreisen an den Mann zu bringen. Klar, der ein oder andere greift dann auch nochmal zu und legt sich einen kleinen Schoko-Vorrat an. Doch nicht alle Nikoläuse finden so einen Abnehmer. Ein Großteil der Saison-Artikel bleibt stehen. Und dann?

Lese-Tipp: Geschenke, Geschenke, Geschenke! Ist Ostern das neue Weihnachten?

Es liegt auf der Hand, dass manche Menschen glauben, diese Ladenhüter würden einfach wieder zurück in die Produktionsstätte gebracht, eingeschmolzen und einige Monate später im Hasengewand erneut angeboten. Ein Mythos, der sich wacker hält und alljährlich kurz nach Weihnachten und vor Ostern aufflammt. Oder ist es gar kein Mythos?

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Wahr oder falsch: Was ist dran am Schoko-Mythos?

Wenn auch ihr bislang dachtet, dass es sich dabei um eine Tatsache handelt, müssen wir euch leider enttäuschen – ihr seid einem Mythos auf den Leim gegangen. Schoko-Nikoläuse, die zu oder nach Weihnachten nicht verkauft wurden, werden nicht plötzlich zu einem Osterprodukt. Das ist aus zweierlei Gründen nicht der Fall:

  1. Rentabilität: Für Süßwarenhersteller würde es sich rein wirtschaftlich gar nicht lohnen, ein bereits fertiges Produkt zurück zur Produktionsstätte bringen zu lassen, es von Hand auszupacken, einzuschmelzen und neu zu gießen. Das bestätigt auch Solveig Schneider vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) im Interview mit RP Online.

  2. Hygienevorschriften: Stehen Produkte einmal im Laden, dürfen sie nicht wieder zurück in die Produktionsstätte. So wollen es die strikten Hygienevorschriften für Lebensmittelfabriken. „Bei einer Rücknahme der Schokolade und einem erneuten Einschmelzen könnten diese nicht mehr garantieren, dass all diese Vorgaben eingehalten werden“, erklärt Elisabeth van Thiel von der Verbraucherzentrale NRW auf RTL-Nachfrage. Auch der BDSI erklärt auf seiner Website: Saison-Artikel würden stets aus frischer Schokomasse hergestellt. „Alles andere würde den hohen Qualitätsansprüchen nicht genügen und wäre auch lebensmittelrechtlich gar nicht zulässig.“

Was passiert stattdessen mit übriggebliebenen Nikoläusen?

Wie gesagt, eine Vielzahl an Saison-Produkten findet keinen Abnehmer. Ist das Fest einmal vorüber, schwindet das Interesse an Schoko-Nikoläusen rapide. Doch zum Wegschmeißen sind die Süßigkeiten viel zu schade. Stattdessen werden die übriggebliebenen Produkte an gemeinnützige Organisationen gespendet, verraten die Experten: Beispielsweise Tafeln seien dankbare Abnehmer.

Und warum auch nicht? Solange die Schokolade noch gut ist, kann man sie schließlich noch essen. Schokolade ist nun mal Schokolade – ob sie nun in Tafel-, Nikolaus- oder Osterhasenform daherkommt.