Erste Ergebnisse machen HoffnungIst diese Creme der Durchbruch? Spezielle Paste soll Tumorzellen bei Hautkrebs abtöten

Ist ein Mensch an Hautkrebs erkrankt, hat das Entfernen des Tumors bei der Behandlung oberste Priorität. Nur so sterben die Tumorzellen ab und es wird verhindert, dass sich Metastasen bilden. Könnte das in Zukunft – anstatt mit einer operativen Entfernung oder Strahlentherapie – sogar mithilfe einer speziellen Paste gelingen? Vorher-Nachher-Bilder sehen Sie bereits im Video!

Krebsdiagnose Weißer Hautkrebs: Neue Behandlungsmöglichkeit gefunden?

Von Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen haben Sie – sollten Sie nicht aus der Medizin kommen – vermutlich noch nie etwas gehört. Gemeint sind damit bösartige Tumore, die dem weißen, hellen Hautkrebs zugeordnet werden. Und Hautkrebs wiederum ist die Krebserkrankung, an der die meisten Deutschen erkranken.

Bei der Behandlung von weißem Hautkrebs muss die Therapie stets an die jeweilige Ausbreitung und Stelle des Tumors angepasst werden. Als Behandlungsmöglichkeit kommen die operative Entfernung oder auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Aber es gibt auch andere Methoden, wie zum Beispiel die Kryotherapie, bei der das erkrankte Gewebe mit flüssigem Stickstoff vereist wird. Bei der Elektrodesikkation hingegen wird es mit elektrischem Strom verbrannt. Sehr oberflächlich wachsende Karzinome können abgeschabt oder mithilfe eines Lasers entfernt werden.

In Zukunft könnte eine spezielle Paste die Behandlungsmöglichkeiten noch erweitern. Am Universitätsklinikum Rostock kommt sie bereits zum Einsatz: Ein Forschungsteam, unter der Leitung von Prof. Dr. med. Steffen Emmert (Klinik für Dermatologie) und Prof. Dr.med. BJ Krause (Klinik für Nuklearmedizin), untersucht die Wirksamkeit der Paste, die von der Firma „OncoBeta GmH“ entwickelt wurde.

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Eigentlich ganz simpel: Paste wird außen, an der betroffenen Stelle, aufgetragen

Auf der Seite des Universitätsklinikums heißt es: „Die Firma OncoBeta GmbH hat zur Behandlung von dünnen Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen eine lokale, topische Strahlentherapie mit einer radioaktiven Paste entwickelt.“ Die Paste wird als Rhenium-SCT (Skin Cancer Therapy) bezeichnet. Wie das Ganze funktioniert?

Die zu behandelnde Körperstelle werde zunächst mit einer dichten Spezialfolie abgedeckt. Danach könne man die Paste „kontaktfrei und punktgenau über die Folie auf die Haut“ auftragen. Damit erziele man eine kurative Behandlung. Insgesamt müsse die Paste, die unter dem Namen „Rhenium-188“ bekannt ist, etwa ein bis zwei Stunden einwirken. Anschließend könne man „die Folie mit der trockenen Paste“ entfernen. Erste Heilungserfolge konnten bereits nachgewiesen werden, denn: Bösartige Krebszellen wurden beseitigt.

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Die Firma „OncoBeta“ beschreibt das Verfahren ohne Operation auf ihrer Webseite als schmerzfrei, man brauche zudem keine Anästhesie. In der Regel müsse die Behandlung mit der Paste nur einmal angewendet werden, eine besondere Nachsorge sei nicht erforderlich: „Die abgestorbenen Tumorzellen werden vom Körper nach und nach entsorgt und durch neue gesunde Zellen ersetzt.“ Lediglich eine Folgeuntersuchung beim Hautarzt werde empfohlen. (vfr/sli/vdü)