Niedrigster Wert seit Februar 2022

Inflation bricht ein: Ist das jetzt endlich die Preis-Wende?

ARCHIV - 04.12.2018, Sachsen, Dresden: ILLUSTRATION - Zahlreiche Banknoten von 10, 20 und 50 Euro liegen auf einem Tisch.      (zu dpa «23,3 Millionen Euro Corona-Soforthilfe zurückgezahlt») Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Inflation ist im September 2023 deutlich zurückgegangen.
skm;cse axs sb, dpa, Monika Skolimowska

Ist das endlich die Wende?
Die Inflation in Deutschland hat sich im September deutlich abgeschwächt. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 4,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mit.

Video-Tipp: Gehen die Preise bald wieder runter?

Wegfall von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt wirken sich auf aktuelle Inflationszahlen aus

Im August hatte die Teuerungsrate noch 6,1 Prozent betragen.

Zuletzt war die Inflationsrate im Februar 2022 mit +4,3 % niedriger als im aktuellen Monat.

Ökonomen begründen den deutlichen Rückgang mit dem Wegfall von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt aus dem Vorjahresvergleich. Von Juni bis August 2022 hatten das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt den Anstieg der Verbraucherpreise zeitweise gebremst.

In Nordrhein-Westfalen wirkte sich zum Beispiel positiv aus, dass Diesel (minus 9,7 Prozent) und Benzin (minus 2,5 Prozent) sowie Heizöl (minus 11,6 Prozent) billiger waren als im Vorjahresmonat.

Lese-Tipp: Welche Produkte günstiger werden - und welche teuer bleiben

Nahrungsmittel verteuerten sich hingegen in Nordrhein-Westfalen um 7,4 Prozent, vor allem bei Brot und Getreideerzeugnissen ging es beim Preis deutlich nach oben (plus 10,7 Prozent). Speisefette und Speiseöle verbilligten sich hingegen um 13,6 Prozent.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Bundesbank sieht Raum für Preissenkungen

Eine weitere gute Nachricht: Die Erzeugerpreise gehen deutlich zurück. „Die Erzeugerpreise machen in der Regel den Anfang. Wenn die Hersteller die Waren, die sie zum Produzieren ihrer Produkte brauchen, günstiger kaufen können, dann werden mit etwas Verzögerung auch die Waren in den Läden für uns wieder günstiger“, erklärt RTL-Finanzexpertin Susanne Althoff die Kettenreaktion.

„Auch wenn viele Rohwaren nun wieder günstiger sind, wird das alte Preisniveau nicht mehr wiederkommen“, warnt allerdings Konsumgüterexperte Christoph Treiber im Handelsblatt. Allein die Kosten für Energie und Personal durch neue Tarifabschlüsse lägen heute deutlich höher.

Allerdings: Der Bundesbank zufolge dürfte die Teuerung „im Jahresverlauf weiter abnehmen". Die deutlichen Rückgänge auf den vorgelagerten Stufen - etwa Import-, Erzeuger- und Großhandelspreise - dürften nach und nach an die Verbraucher weitergereicht werden.

„Von dem schlagartigen Rückgang der Teuerung geht eine wichtige Signalwirkung für den Erfolg der Inflationsbekämpfung aus", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Das könne dazu beitragen, den Preisauftrieb in den kommenden Monaten kontinuierlich abzuschwächen.

Es ist ein Ausblick, der Hoffnung macht. (dpa/rts/aze)