Im Podcast "heute wichtig"
Darf man trotz Ukraine-Krieg Witze machen, Herr Mittermeier?

Tagtäglich erreichen uns neue schreckliche Nachrichten und Bilder aus der Ukraine oder anderen Teilen der Welt. Oftmals vergeht den Menschen in so einer Zeit das Lachen. Aber wie gehen die Menschen damit um, deren Job es ist, andere zum Lachen zu bringen?
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
Mittermeier findet: Humor auch in Kriegszeiten erlaubt
“Ich bin Unterhalter und darin steckt das Wort Haltung”, das sagt Comedian und Autor Michael Mittermeier über sich und seine Kunst. Der 55-Jährige ist einer der erfolgreichsten Komiker Deutschlands und hat schon so einige Preise gewonnen. Nun erscheint sein neues Buch, “Nur noch eine Folge! Fernsehen von A bis Zapped”, zu einer Zeit, in der es den meisten Menschen nicht nach Lachen zumute ist.
Wie geht man als Comedian mit so einer Situation um, wenn um einen herum ein fürchterlicher Krieg tobt? Für Mittermeier scheint die Antwort klar zu sein, zwar sagt er, es gäbe “da keinen Pauschalweg” und dass jeder Künstler selber entscheiden müsse, wie er damit umgeht, doch für ihn steht fest: “man darf Humor machen.”
Für Mittermeier haben Witze mit Respekt zu tun
Dabei sieht Mittermeier den Humor und die Unterhaltung als Chance für die Menschen “um mit den Gedanken mal ein bisschen rauszukommen”. Und findet dabei in Folge 230 bei “heute wichtig” nur lobende Worte für seinen ehemaligen Unterhaltungs-Kollegen und jetzigen ukrainischen Präsidenten: „Selenskyj hat den besten Stand-Up zu Putin gemacht, der ever gemacht wurde.“
Gegenüber seinen Kritikern und Kollegen, die behaupten, man dürfe heute nichts mehr sagen, findet der Familienvater ebenfalls deutliche Worte: Alle, die das behaupten, sollen “nach Hause gehen und Bäcker werden.” Nach über 30 Jahren im Showgeschäft ist Mittermeier zwar äußerlich älter geworden, doch von seiner Haltung und Engagement hat er nichts eingebüßt. Auch, wenn er sich darüber im Klaren ist, dass er manche Dinge wie vor dreißig Jahren heute vielleicht nicht mehr so machen würde. Eines jedoch behält sich der Comedian und zwar “immer ein bisschen Fröhlichkeit im Herzen.”
Außerdem im Podcast: Emotionale Siege der Ukraine bei den Paralympics
Der Krieg in der Ukraine wirft auch seinen Schatten auf die Paralympischen Spiele in Peking, die diesen Sonntag enden. Putin tritt den Olympischen Frieden mit Füßen. Er führt einen Krieg gegen die Ukraine, während in China die Paralympics stattfinden. Die Redaktion von “heute wichtig” hat mit Marco Maier gesprochen, der gerade sein erfolgreiches Debüt bei den Paralympischen Spielen feiert. Zweimal Silber hat er bereits gewonnen, im Biathlon und im Langlauf. Im Interview sagt er, dass die Sportler und Sportlerinnen nur eingeschränkt Möglichkeiten hätten zu protestieren. “Aber wir können’s natürlich im Ziel machen. Ich hab nach meiner ersten Silbermedaille das Friedenszeichen, also das Peace-Zeichen, in die Kameras gemacht.”
Dass Belarus und Russland von den Spielen ausgeschlossen wurden, hätten alle begrüßt. Weil es das einzige Signal gewesen sei, “dass wir im Para-Sport an die Welt senden konnten, dass wir mit dieser Situation in der Ukraine auch nicht einverstanden sind”. Maier beschreibt auch, was die Paralympics für die Athleten und Athletinnen aus der Ukraine bedeuten. Dass sie Signale in die Heimat schicken wollten und dass sie geschlossen hier auch an einer zweiten Front sozusagen kämpfen würden. “Jede Medaille, die von der Ukraine gewonnen wurde, wurde sehr emotional gewonnen.”
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