Wieder Diskussionen um Astrazeneca
Hessen: Kassenärztliche Vereinigung will Impfdauer verkürzen - Ärzte sind skeptisch
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Impfpriorisierung für alle Impfstoffe aufheben?
Anfang Mai einigten sich Bund und Länder darauf, dass die Impfpriorisierung für Astrazeneca aufgehoben wird. So kann sich jeder Impfwillige bei seinem Hausarzt für eine Impfung mit Astrazeneca anmelden. Die Stadt Offenbach startete daraufhin die Impfnächte – eine Woche lang wurden von 23:00 bis 5:00 Uhr Impfungen mit Astrazeneca angeboten. Die Termine waren innerhalb von zwölf Stunden ausgebucht. Doch die Hausärztin Ulrike Kretschmann aus Marburg verimpft an jüngere Patienten trotzdem nur Biontech oder Moderna und wünscht sich eine Aufhebung der Priorisierung für alle Impfstoffe. Welche Gründe sie dafür hat – im Video.
Verkürzung zwischen erstem und zweitem Piks
Um mehr Menschen von einer Impfung mit Astrazeneca zu überzeugen, will die Kassenärztliche Vereinigung Hessen die Pause zwischen dem ersten und zweitem Piks verkürzen. Es sollen dann nur noch vier, anstatt 12 Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung liegen. Der Frankfurter Virologe Dr. Martin Stürmer sieht diese Verkürzung jedoch kritisch. "Anhand der Studiendaten erwartet man mit einem 12-Wochen-Abstand etwa 80 Prozent Schutzwirkung. Und wenn man den Abstand verkürzt, dann geht das deutlich runter, auf unter 60 Prozent." Die Verkürzung soll für die Impfwilligen eine weitere Belohnung bereithalten: So könnten viele schon vor Beginn der hessischen Sommerferien geimpft sein – und damit wären Urlaubsreisen leichter möglich. Denn wer vollständig geimpft ist, muss als Reiserückkehrer nicht mehr in Quarantäne.
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Woher kommt das Misstrauen?
Zwar sinkt die Skepsis gegenüber Astrazeneca, nach vereinzelten Fällen von Hirnvenenthrombosen sind viele Menschen trotzdem noch verunsichert. Bis vor kurzem wurde die Impfung nur Personen über 60 Jahren empfohlen, mittlerweile kann sich aber jeder für eine Impfung mit Astrazeneca anmelden. Die Frage, die sich nun viele Impfwillige stellen: Ist bei mir eine Gefahr für eine Hirnvenenthrombose gegeben? Darauf haben Forscher der Universität Cambridge nun eine Antwort.