Luxustunnel für Hamburger Luxusstadtteil
So viele KRÖTEN für diesen Tunnel
Fast 500.000 Euro für einen Krötentunnel?
So viel Geld gibt Hamburg im Luxusstadtteil Blankenese wohl gerne aus. Dabei sagt der Bund der Steuerzahler: Eine Nummer kleiner hätte es vielleicht auch getan. Wie der Tunnel angenommen wird, haben wir uns bei bestem Regenwetter mal selbst angeschaut. Das Ergebnis seht ihr im Video.
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465.848,56 Euro für die Kröten
Das Gequake ist groß am Falkensteiner Ufer im Hamburger Nobel-Stadtteil Blankenese. Der Grund: Vier eher nicht so luxuriöse Krötentunnel samt Leitwänden für stolze 465.848,56 Euro. Kostspieliger Artenschutz mit Elbblick – das wirft Fragen auf beim Bund der Steuerzahler. Der prüft, ob die Blankeneser Krötentunnel in das kommende Schwarzbuch der Steuergeldverschwendungen aufgenommen wird.
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„Das ist keine viel befahrene Autobahn, sondern wirklich ein kleiner, beschaulicher Weg, auf dem kaum ein Auto lang fährt“, sagt Sascha Mummenhoff vom Bund der Steuerzahler im Interview mit RTL. „Deswegen ist unsere Frage und das ist wirklich nur eine Frage und noch keine Feststellung: Hätte es nicht auch eine Nummer kleiner sein können? Also vielleicht ein Poller, der zu bestimmten Zeiten hochgefahren wird oder Hinweisschilder?“
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BUND: „Tunnel wirkt über Jahrzehnte“
Nur noch 616 Erdkröten sollen laut Schätzungen des Nabu in der Gegend leben. Vor ein paar Jahren sollen es noch über 1.000 Hüpfer gewesen sein. Das Problem: Während ihrer Laichzeit treibt es die warzigen Wanderer gerne mal über die Straßen - und damit nicht selten direkt unter einen Autoreifen.
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Für den BUND Hamburg ist der Tunnel-Tumult daher auch nur schwer zu verstehen: „Die Kosten fallen einmal an, aber die Wirkung des Tunnels wirkt über Jahrzehnte nach“, sagt Wolfram Hammer vom BUND im RTL-Interview. „Man muss ihn dann zwar sauber halten, damit er noch funktioniert, aber man hat nur sehr geringe Unterhaltungskosten und deswegen muss man diese Kosten auf die 50 Jahre oder vielleicht auch mehr hochrechnen, die er funktioniert.“ Und letztendlich bleibe die Krötenpopulation nicht nur kurzfristig, sondern auf Dauer erhalten – auch dank des Luxustunnels in Blankenese.