Halle an der Saale
Sechsjährige in Fluss geworfen: Verdächtiger soll Mädchen aus Wohnung entführt haben

Der Mann, der am vorigen Sonntag in Halle ein sechsjähriges Mädchen entführt und in die Saale geworfen haben soll, sitzt seit Samstagmittag in Untersuchungshaft. Überführt werden konnte er wohl wegen seiner markanten Frisur, die mehrere Menschen auf einem Phantombild erkannten. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet zudem über weitere Details: Demzufolge soll der Mann vorbestraft sein und das Kind aus der Wohnung seiner Eltern geholt haben.
"Kinderfänger" von Saale wurde hauptsächlich an seiner Frisur erkannt
Die Polizei hatte den 24-Jährigen aus Halle am Freitag an seinem Arbeitsplatz festnehmen können. Gegen ihn bestehe ein „dringender Tatverdacht“, teilten die Beamten mit. Nach der Fahndung mit einem Phantombild seien zahlreiche Hinweise eingegangen, berichtete Staatsanwalt Klaus Wiechmann. „Mehrere Personen haben den Beschuldigten auf dem Bild erkannt.“ Die markante Frisur des Mannes habe die Wiedererkennung vereinfacht. Auch auf Aufzeichnungen von Überwachungskameras sei der Mann durch die teils abgeschorenen, teils gefärbten Haare gut zu erkennen gewesen. Darüber hinaus belasteten weitere Spuren den Verhafteten.
Jogger retteten die Sechsjährige aus der Saale
Den Ermittlungen der Ermittlungsgruppe „Elsa“ zufolge war die Sechsjährige am Morgen gegen 7.30 Uhr noch in der Familienwohnung gesehen worden. Als ihr Verschwinden auffiel, wurde das sie als vermisst gemeldet. Der Verdächtige soll die Kleine überwiegend auf dem Arm durch Halles Innenstadt getragen haben. Das Mädchen war bei den kühlen Temperaturen nur mit einem Schlafanzug bekleidet. Es wohnt gemeinsam mit den Eltern den Angaben nach einige hundert Meter von der Saale entfernt.
Das Kind wurde am Nikolaustag von zwei ebenso mutigen wie aufmerksamen Männern aus dem kalten Fluss gerettet. Ein Jogger hörte die Schreie des Mädchens und sprang ins Wasser. Mit Hilfe eines weiteren Mannes gelang es ihm, das Kind an Land zu ziehen.
Bericht: Verdächtiger 24-Jähriger ist vorbestraft
Nach Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ wurde das Mädchen nach der Rettung in ein Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr bestand demnach nicht. Wie es dem Mädchen jetzt geht, ist bislang nicht bekannt.
Dem Blatt zufolge war der Verdächtige in die Wohnung der Familie eingedrungen und hatte das Mädchen entführt und dabei verletzt. Demnach soll es sich bei dem Beschuldigten um einen Vorbestraften handeln. Mit Pädophilie oder Gewalt gegen Kinder hätten die damaligen Vorwürfe aber nichts zu tun, schreibt die Zeitung.
Quelle: dpa/RTL.de