Habeck und die Energie:
„Lösen uns aus dem Klammergriff der russischen Importe“
Deutschland reduziert seine Energie-Abhängigkeit von Russland weiter. Kohle, Öl und Gas sollen in den nächsten Wochen vermehrt von alternativen Anbietern bezogen werden, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem Statement am Morgen. Unter anderem wurden drei schwimmende LNG-Terminals gesichert. Ein Energieembargo zum jetzigen Zeitpunkt schloss Habeck jedoch aus. Die ökonomischen und sozialen Folgen wären „noch zu gravierend“.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
Habeck stellt Bericht zur Energiesicherheit vor: „Jeder Liefervertrag, der beendet wird, schadet Putin“
Der Krieg in der Ukraine hat die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten verdeutlicht. „Mit hohem Tempo“ möchte die Bundesregierung nun unabhängiger von Russland werden und so die Energiesicherheit in Deutschland gewährleisten, so Habeck. Das Bundeswirtschaftsministerium hat hierzu einen „Fortschrittsbericht Energiesicherheit“ vorgelegt.
Vizekanzler Habeck sagte, dass „erste wichtige Etappenziele erreicht sind, um uns aus dem Klammergriff der russischen Importe zu lösen“. In den letzten vier Wochen seien zahlreiche Verträge mit russischen Energielieferanten gekündigt oder nicht verlängert worden. „Jeder Liefervertrag, der beendet wird, schadet Putin“, so der Bundeswirtschaftsminister.
Öl, Kohle und Gas: Deutschland setzt auf neue Lieferanten
Vor allem in den Bereichen Öl und Kohle gebe es Fortschritte. Veränderte Lieferketten sollen dafür sorgen, dass sich die russischen Ölimporte nach Deutschland bis Mitte des Jahres halbieren. Vertragsumstellungen wurden auch für den Kohlesektor angekündigt. Die Abhängigkeit bei Kohle soll in den nächsten Wochen von 50 Prozent auf 25 Prozent reduziert werden.
Anspruchsvoller sei hingegen die Umstellung der Gasversorgung in Deutschland. Erst Mitte 2024 könne man „weitgehend unabhängig von russischem Gas werden“, wie aus einer Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Drei schwimmende LNG-Terminals seien bereits gesichert.
Lese-Tipp: EU bekommt mehr Flüssiggas aus den USA
Empfehlungen unserer Partner
Energieembargo ist aktuell noch keine Option
„Wir gehen konsequent voran und wägen zugleich besonnen ab“, erklärte Robert Habeck mit Blick auf die Verhandlungen der vergangenen Wochen. Ein Dank gelte vor allem den deutschen Energieunternehmen – die bisherigen Fortschritte seien „eine große Gemeinschaftsleistung“. Ein Energieembargo zum jetzigen Zeitpunkt käme laut Habeck allerdings zu früh. (tho)
Unsere Reporter vor Ort, Interviews und Analysen - in unserer Videoplaylist
Playlist: 30 Videos
So können Sie den Menschen in der Ukraine helfen
Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier!