Gruppenvergewaltigung in Wien
Verdächtige sollen Mädchen (12) mit Videos erpresst haben
Der Fall erschüttert ganz Österreich.
17 Kinder, Jugendliche und junge Männer sollen sich in Wien an einer Zwölfjährigen vergangen und sie zum Teil schwer sexuell missbraucht haben. Jetzt kommen neue Details ans Licht: Die Polizei schildert, wie die mutmaßlichen Täter ihr Opfer unter Druck gesetzt und erpresst haben sollen.
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Schülerin immer wieder sexuell genötigt und vergewaltigt
Zwischen Februar und Juni 2023 soll die Schülerin immer wieder sexuell genötigt und missbraucht worden sein. Unter den mutmaßlichen Tätern sind ein 19-Jähriger, zwölf Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren, zwei Unter-14-Jährige und zwei bislang Unbekannte.
„Sie wurde immer wieder gebeten und gebeten – so lange, bis das Opfer sich dermaßen unter Druck gesetzt fühlte, dass es keinen Ausweg mehr sah und schließlich nachgab und den Geschlechtsverkehr mit den Tätern vollzog", berichtet Bezirksinspektor Manuel Leitner.
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Wien: Verdächtige sollen Videos verschickt haben
Das Opfer und die Täter sollen sich zunächst in Parks im 10. Wiener Bezirk getroffen haben. Mindestens einmal sei bei der Zwölfjährigen mutmaßlich sogar Gewalt angewendet worden, erklärt die Polizei. Die Verdächtigen sollen sich Videos der sexuellen Handlungen hin- und hergeschickt haben und das Mädchen damit erpresst haben. Sie sind fast alle polizeibekannt, allerdings nicht wegen Sexualdelikten.
Einer der vielen schweren sexuellen Missbräuche soll in einem Hotel der österreichischen Hauptstadt stattgefunden haben. Laut Polizei soll sich einer der Verdächtigen dort ein Zimmer gebucht haben, um sich in einer Gruppe an der Zwölfjährigen zu vergehen.
Gruppenvergewaltigung in Wien: Fast alle Verdächtigen auf freiem Fuß
„Das Opfer gab uns diverse Tatorte an, zum Beispiel in Stiegenhäusern oder in Parkgaragen", sagt Manuel Leitner. „Einmal ist auch die Rede davon gewesen, dass ein Hotelzimmer gebucht wurde. Das konnten wir auch mit einem Täter in Verbindung bringen, dass dieser das tatsächlich gebucht hat." Ein weiterer mutmaßlicher Tatort ist ein leerstehendes Haus in Wien.
Im Oktober nimmt die Zwölfjährige all ihren Mut zusammen und geht mit ihrer Mutter zur Polizei. Vor einer Woche stellen die Ermittler 13 Verdächtige und verhören sie. Bis auf einen sind alle wieder auf freiem Fuß.
Sie hätten sich „teilweise geständig" gezeigt, erklärt Florian Finda vom Landeskriminalamt Wien. „Teilweise wiesen sie die Vorwürfe zurück, und teilweise wurde auch die Aussage verweigert." Jetzt wollen die Ermittler alle Puzzleteile zusammensetzen. Dabei dürften die Hotelbuchung und die Videos vom mutmaßlichen Missbrauch eine zentrale Rolle einnehmen.