Fake-Shop-Ärger

Google-Suche endet für Frau (38) fatal – so können Sie sich gegen Abzocke schützen

Frau gibt Laptop-Kreditkarten-Daten am Laptop ein.
RTL-Zuschauerin Frau Grabowsky ist einem Fake-Shop aufgesessen und will anderen nun helfen. Christin Klose/dpa
amb cul, dpa, Christin Klose

von Madeline Jäger

„Das alles hätte mich stutzig machen müssen“, sagt die wütende RTL-Zuschauerin Frau Grabowsky (38) im RTL-Gespräch. Vor wenigen Tagen ist sie bei der Google-Suche nach einem neuen Gefrierschrank auf einen Fake-Shop hereingefallen. Ihre 160 Euro wird sie so schnell nicht wiedersehen. Nun will sie anderen helfen, sich vor der dreisten Shop-Abzocke zu schützen. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, worauf Sie achten müssen.

Fake-Shops: Abzocke mit System – „Hätte nie gedacht, dass mir das einmal passiert“

„Ich hätte nie gedacht, dass mir sowas einmal passiert, aber leider bin ich auf einen Fake-Shop hereingefallen“, fasst Frau Grabowsky ihren aktuellen Ärger zusammen. Auf der Suche nach dem neuen Gefrierschrank und mithilfe der Google-Suche wurde der 38-Jährigen die Seite: „Looth.net“ vorgeschlagen. Die Seite wirkt seriös, der Versand ist gratis und das Angebot sagt der RTL-Zuschauerin zu. Also legt sie den Gefrierschrank in den Warenkorb und das Fiasko nimmt seinen Lauf.

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RTL-Zuschauerin kann nur „Vorauszahlung“ auswählen und sitzt Fake-Shop in Bad Hersfeld auf

Fake-Shop-Adresse in Bad Hersfeld. Das Gebäude steht leer.
Die Freundin von Frau Grabowski hat sich in Bad Hersfeld ein Bild von der Adresse gemacht, die im Impressum des Fake-Shops genannt wird.
privat

Die RTL-Zuschauerin findet schnell ihren Wunsch-Gefrierschrank und will mit Kreditkarte bezahlen. „Dieser Vorgang ging nicht und somit wählte ich Vorauszahlung aus. Das hätte mich wahrscheinlich stutzig machen müssen“, schildert Grabowsky. Wenige Tage danach ereilte sie ein ungutes Gefühl. Sie googelte den Shop erneut, diesmal erkannte sie schnell: „Es war leider ein Fake.“

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Frau Grabowsky aus Hoyerswerda konnte es nicht fassen. Eine Freundin aus Bad Hersfeld machte sich auf den Weg und suchte die Adresse aus dem Impressum auf, „doch vor Ort war alles leer“, so die Zuschauerin. Und: „Gott sei Dank handelt es sich bei mir „nur“ um 160€, aber es ist trotzdem ärgerlich“, so Grabowsky. Bei der Polizei hat sie ihren Betrugsfall bereits angezeigt und sich bei ihrer Bank gemeldet. Doch nach drei Tagen habe man ihr vor Ort nicht viel Hoffnung machen können, dass das Geld zurückkommt.

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RTL-Zuschauerin will Fake-Shop-Fall öffentlich machen, um anderen zu helfen

Die RTL-Zuschauerin will ihren Fall öffentlich machen, um anderen Kunden dieses Riesen-Ärgernis zu ersparen. Doch wie können Kunden sich vergewissern, dass ein Online-Shop auch wirklich seriös ist? Die Verbraucherzentrale NRW gibt auf RTL-Nachfrage Auskunft.

„Ein seriöser Shop im Internet sollte gewissen Mindestanforderungen entsprechen. Das Impressum sollte gut auffindbar und vollständig sein. Es sollte Allgemeine Geschäftsbedingungen und eine Widerrufsbelehrung geben. Sind Verbraucherinnen oder Verbraucher unsicher, sollten sie einfach beim Kundenservice anrufen, um die Erreichbarkeit zu überprüfen“, rät Iwona Husemann, Referentin für Verbraucherrecht. Im Fall des genannten Shops wird schnell klar, dass die „von ihnen gewählte Rufnummer nicht vergeben ist“, so die automatische Ansage.

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Screenshot des Fake-Shops Looth.net.
Ein Screenshot der Website "Looth.net." Eine RTL-Zuschauerin ist auf den Fake-Shop hereingefallen ist, dessen Online-Auftritt im ersten Moment seriös wirkt.
Screenshot/RTL

Fake-Shops über Google-Suche aufgelaufen? Verbraucherzentrale gibt Tipps

Fakeshops sind leider leicht einzurichten und daher häufig schwierig zu entdecken“, gesteht Iwona Husemann ein. Doch auf diese weiteren Kriterien sollten Kunden laut der Verbraucherzentrale unbedingt achten, bevor sie Ihre Daten eingeben:

  • Impressum: Schauen Sie sich die Angaben über den Shop-Betreiber genau an: Sowohl der Name als auch eine ladungsfähige Anschrift, das heißt eine Adresse, unter der er tatsächlich erreichbar ist, müssen zu finden sein. Fehlt das Impressum, ist der Shop unseriös
  • Versuchen Sie, herauszufinden, ob sich an der angegebenen Adresse tatsächlich eine Firma befindet. Suchen Sie danach im Internet. Oft ist diese zwar korrekt, die vermeintliche Firma existiert jedoch nicht
  • Zahlungsmöglichkeiten: Wenn es nur die Möglichkeiten „Vorauskasse“, „Sofort-Überweisung“ und „Bezahlung mit einem Gutschein“ gibt – dann Finger weg!
  • Manchmal stehen dort auch andere Bezahlmöglichkeiten. Zum Beispiel: Kauf auf Rechnung. Oder: Kauf per Kreditkarte. Wenn man draufklickt, passiert nichts. Das ist meistens ein Trick! Damit die Kunden glauben, dass der Shop echt ist.
  • Ist der Schaden bereits entstanden, sollten Verbraucher und Verbraucherinnen Anzeige bei der Polizei erstatten

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Sie haben bei einem Fake-Shop bestellt? So kann Ihre Bank helfen

Doch wie schnell müssen Bank-Kunden reagieren, die einem Fake-Shop aufgesessen sind? „Man sollte die Bestellung widerrufen und einen Überweisungsrückruf in seinem Online-Banking veranlassen oder sich so schnell wie möglich bei seiner Sparkasse melden“, rät Sparkassen-Pressesprecher Jörg Wehner auf RTL-Anfrage.

Für einen sicheren Einkauf im Internet empfiehlt die Sparkasse außerdem einen speziellen Internetschutz. Dazu können Sie sich mit Ihrer jeweiligen Bank in Verbindung setzen. „Hierdurch werden bei der Sparkasse KölnBonn Online-Einkäufe bis 3.000 Euro abgesichert und im Betrugsfall der Schaden bis zu dieser Höhe ersetzt“, so der Pressesprecher abschließend.

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