Gondel-Drama in Tirol - vier Schwerverletzte
Augenzeuge Julian (11): „Wenige Sekunden früher und wir hätten in dieser Gondel gesessen“
Schweres Unglück in Tirol!
Im österreichischen Ski-Gebiet in Hochoetz ist am Dienstagvormittag eine Gondel der Acherkogelbahn abgestürzt. In der Kabine befanden sich laut einer Polizeisprecherin vier Personen. Alle sind schwer verletzt. Einer der Insassen soll in Lebensgefahr schweben. Bei den Verunglückten handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Familie aus Dänemark: Einen Vater mit seinem 19 Jahre alten Sohn, einer 17-jährigen Tochter, einem Onkel der Kinder, sagte Michael Haid von der Polizei Tirol.
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Baum auf Tragseil von Skilift gefallen

Um 10.21 Uhr ging der erste Notruf ein. Laut Polizei war ein Baum auf das Tragseil gefallen, woraufhin die Gondel in die Tiefe stürzte. Nach RTL-Informationen soll ein Familienmitglied in kritischem Zustand sein und ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben. Zwei Notarzthubschrauber waren im Einsatz. Das schwere Unglück soll im oberen Drittel der Strecke passiert sein.
Die Bergbahn Hochoetz erklärte: „Betroffene Gäste der weiteren Fahrbetriebsmittel wurden laufend über die Lautsprecheranlagen der Bahn informiert und befinden sich mittlerweile am Berg oder wieder im Tal.“ Alle anderen Skifahrer hätten die Gondeln sicher in der Tal- oder Bergstation verlassen können, sagte eine Sprecherin der Polizei in Innsbruck. „Die Gondeln wurden leer gefahren und danach der Betrieb eingestellt“. Im restlichen Skigebiet läuft der Betrieb nach Berichten lokaler Medien weiter.
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Elfjähriger Augenzeuge im Interview: „Wir mussten erstmal über unser Leben nachdenken“
Der elfjährige Julian saß mit seiner Familie nur zwei Gondeln hinter der Unglücks-Gondel. Im RTL-Interview beschreibt der Sechstklässler die dramatische Situation: „Wir sind ganz normal nach oben gefahren und plötzlich gab es einen starken Rums. Danach haben die Gondeln gewackelt. Als wir oben ankamen, haben wir Bescheid gesagt, dass Menschen verletzt sind. Sie wollten es zuerst gar nicht glauben, da sie nichts mitbekommen haben.“
Der junge Skifahrer hat zwar die abgestürzte Gondel nicht gesehen, aber Personen, die Hilfe brauchen. „Wir waren zu ängstlich in dem Moment und haben nur auf uns selbst geachtet“, so Julian. Am Ende verrät er: „Wir mussten erstmal über unser Leben nachdenken. Wenige Sekunden früher und wir hätten in dieser Gondel gesessen.“

Gondel-Unglück in Österreich: Absturzstelle in Hochoetz in „unwegsamen Gelände"
Ein Sprecher der Bergbahnen Hochoetz sagte, dass die Bergung der Opfer am Mittag noch im Gang war. „Die Unfallstelle liegt im unwegsamen Gelände, es sind Fußtrupps und Hubschrauber im Einsatz“.
Zur Unglücksursache können die Behörden noch keine Angaben machen. Warum der Baum umgestürzt ist, ist unklar. Es habe keinen Sturm oder starken Wind gegeben, hieß es von der Tiroler Polizei.
Die knapp drei Kilometer lange Bahn transportiert Skifahrer vom Tal auf etwa 2.000 Meter Höhe.