Weit verbreitete IrrtümerFleisch mit Bier ablöschen? Die sechs größten Fehler beim Grillen - und wie ihr es besser macht
Heiß, heiß, Baby!
Sobald es draußen warm wird, tummeln sich wieder viele vermeintliche Grill-Experten am Rost. Doch dabei sind Fehler oftmals vorprogrammiert. Die sechs am weitesten verbreiteten Irrtümer haben wir hier einmal zusammengefasst. Welche Grill-Gadgets das Barbecue zu einem echten Erlebnis machen, haben wir für euch getestet. Das Ergebnis seht ihr oben im Video.
Fehler Nr. 1: Flammen mit Bier ablöschen ist gut für den Geschmack!
Wenn mal etwas Fett auf die glühend heißen Kohlen tropft und eine Stichflamme hochschießt, dann löscht man die einfach mit Bier ab, ist doch klar. Ist klar? Nein, ist falsch. Die landläufige Meinung, das Bier gebe dem Fleisch einen guten Geschmack, stimmt nicht. Vielmehr spült man die Würzung vom Fleisch und wenn man Pech hat, wirbeln durch das Bier Ascheteilchen hoch, die am Fleisch festkleben. Und die sind gar nicht gesund und sicherlich kein Geschmacksverstärker. Wenn es ganz dumm läuft, löscht man die Glut sogar aus und dann kann man von vorne anfangen.
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Fehler Nr. 2: Würstchen oft wenden
Nummer zwei ist die gängige Vorstellung, dass man Würstchen oft wenden muss, wenn sie denn schön gleichmäßig durchbraten sollen. Auch das ist falsch. Richtig ist: Es genügt, die Wurst dann zu wenden, wenn sie auf einer Seite braun ist. Durch häufiges Wenden kann das Innere der Wurst roh bleiben. Das ist bei Würstchen nicht lecker. Bei Hühnerfleisch kann es sogar gefährlich werden. Denn in nicht durchgebratenem Hühnerfleisch stecken möglicherweise noch gefährliche Bakterien. Unbedingt darauf achten, dass das Fleisch durchgebraten ist. Positiver Nebeneffekt: Durch das seltenere Wenden hat man doch auch mehr Zeit, mit dem Besuch zu quatschen.
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Fehler Nr. 3: Direkt vom Grill schmeckt’s doch am besten!

Halt, stopp, Geduld ist hier gefragt. Am besten deckt man das Fleisch noch einmal ein paar Minuten ab, idealerweise mit Alufolie, dann bleibt es schön warm. Das Gegrillte kommt sozusagen nicht nur runter vom Grill, es entspannt dann auch ein wenig und wird zart. Das gilt am meisten für Steaks, denen man diese kleine Pause vor dem Verzehr unbedingt gönnen sollte.
Fehler Nr. 4: Barbecue (oder BBQ) und Grillen ist das Gleiche
Nein, ist es wirklich nicht. Hier spielt die Gar-Temperatur eine entscheidende Rolle, denn Barbecue ist mehr ein Räuchern als ein Grillen. Die Temperatur liegt dabei zwischen 90 und 160 Grad. Grillen indes ist wesentlich heißer und findet bei etwa 250 Grad statt. Während das Fleisch beim Grillen direkt über der Feuerstelle liegt, ist es beim BBQ umgeben vom heißen Rauch des Feuers. Dadurch wird es besonders zart und trocknet nicht aus. Natürlich dauert es etwas länger. Fürs Barbecue sind Kugelgrills günstig, da die gesamte Umgebung des Fleischs dann einigermaßen gleichmäßig heiß ist. Das Fleisch erhält so seinen typischen BBQ-Räuchergeschmack.
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Fehler Nr. 5: Kein Gesicht, kein Geschmack
Viele Menschen sind mittlerweile gar nicht abgeneigt, als Flexitarier ihren Fleischkonsum zumindest zu reduzieren. Doch beim Grillen heißt es auf einmal wieder: kein Gesicht, kein Geschmack – oft einfach, weil vegetarische Grillideen fehlen oder es so viel einfacher scheint, beim Discounter marinierte Koteletts zu kaufen. Dabei sind 100 Prozent Grill-Spaß auch ohne Fleisch möglich – vielleicht sogar gerade, weil man sich mal auf etwas ganz Neues einlässt. Neben Tofu-Würstchen, veganen Burgern und anderen Ersatzprodukten lässt sich leckeres vegetarisches Grillgut auch ziemlich einfach selbst zubereiten. Diese drei superschnellen vegetarische Rezepte für den Grill solltet ihr deshalb unbedingt mal ausprobieren!
Im Video: Drei Grill-Gadgets im Test
Fehler Nr. 6: Grillzange ist Blödsinn!
Wozu eine Grillzange, ich habe doch eine Gabel! Natürlich kann man auch mit einer Gabel das Fleisch wenden - wenn man auf Schuhsohlen steht. Denn durch das Einstechen in das Fleisch tritt der Saft aus. Die Folge ist klar: Das Fleisch wird zäh. Bei Würstchen verhält es sich ein bisschen anders, denn manche Würstchen sind sehr fettig und wenn man durch einen Piekser den Druck ablässt, dann vermeidet man das mögliche Aufplatzen der Wurst.