Raser bei Köln macht fassungslos
A57: Unfallopfer findet Täter nach Fahrerflucht – darum kann er seine Entschuldigung nicht annehmen
Es hätten die letzten Sekunden im Leben von Michael Hahnke (55) und seinem Sohn (22) sein können!
Doch nach dem schweren Unfall auf der A57 bei Köln kommen beide schwer verletzt in ein Krankenhaus und überleben. Vom Unfallverursacher, der die beiden rammte und einfach weiterfuhr, fehlt nach dem Vorfall am 27. Mai aber jede Spur. Bis jetzt!
A57 bei Köln: Unfallverursacher meldet sich bei Opfer - "er hat sich tausendmal entschuldigt"
Denn nun kam anscheinend alles anders als gedacht: Auf Facebook teilte Hahnke zuletzt das Unfallvideo und bat die Öffentlichkeit um Hilfe, in der Hoffnung den Unfallverursacher mit dem silberfarbenen Kia Sorento zu finden. Nun hat sich dieser offenbar selbst bei Michael Hahnke gemeldet – nachdem Bekannte ihm das Unfallvideo auf den sozialen Medien zeigten.
„Er hat mich angeschrieben und sich tausendmal entschuldigt“, erzählt Michael Hahnke im RTL-Interview. Der 55-Jährige erhielt die Antwort am Montag. „Er schrieb, dass er gerne einen telefonischen Kontakt hätte. Er gab mir eine Handynummer“, sagt Hahnke im Gespräch. „Ich hab dann erstmal überlegt, ob ich es machen soll. Zuerst wollte ich ihn anrufen, aber dann habe ich ihm gesagt, er soll erstmal zur Polizei gehen. Er soll Verantwortung übernehmen“, führt der 55-Jährige weiter aus.
Noch kann Michael Hahnke dem Täter nicht verzeihen
Dass sich der Täter aber jetzt erst gemeldet hat, liegt am Video, vermutet der 55-Jährige: „Er wurde ziemlich aufgeschreckt durch das Video. Er ist aufgebracht. Er möchte auch gerne zur Polizei, das ist aber noch nicht geschehen. Ich warte nun ab, ob das wirklich passiert.“
Auf die Frage hin, ob er dem Täter verzeihen kann, reagiert Michael Hahnke noch etwas zurückhaltend: „Ich muss erstmal abwarten, wie ehrlich das auch gemeint ist. Es kommt immer darauf an, wie er das meint. Ich bin erstmal etwas unsicher“, so Hahnke im RTL-Interview.
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Video in den sozialen Medien entwickelt sich zum Erfolg
Im Video oben sind die Unfallszenen abgebildet. Zu sehen ist, wie der silberne Kia Sorento angerast kommt und den schwarzen Peugeot von Michael Hahnke und seinem Sohn touchiert, den Wagen regelrecht rammt. Daraufhin gerät der Peugeot ins Schleudern und prallt gegen die Begrenzungsmauer. Der Fahrer des Kia Sorento setzt seine Fahrt unbeirrt fort, lässt Hahnke und seinen Sohn verletzt zurück. Eine Frau sieht den Unfallwagen, sie hält an und leistet Erste Hilfe. Weil das Kennzeichen des Kia-Fahrers auf dem Videoband nicht identifiziert werden kann, werden die Ermittlungen schließlich eingestellt. Doch Hahnke gab nicht auf, er teilt das Video in sozialen Medien – mit Erfolg.
Unfall auf A57 bei Köln: Vater und Sohn schwer verletzt – Fahrerflucht!
Bei dem Unfall erleiden Hahnke und sein Sohn Brüche, der Peugeot ist schrottreif. Auch heute, drei Monate nach dem Unfall, ist Hahnke noch krankgeschrieben. Die Kosten, auf denen er wegen des Unfalls sitzen bleibt, schätzt er auf 5.000 bis 7.000 Euro, heißt es.
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Und wie geht es in dem Fall nun weiter? „Ich habe ihm geantwortet, er soll zur Polizei gehen und sich kümmern, dann sehen wir weiter“, so Hahnke. Nun heißt es also abwarten. Hahnkes Anwalt jedenfalls hat den Ermittlern die Kontaktdaten des mutmaßlichen Unfallverursachers weitergeleitet – die Ermittlungen zum Fall gehen also weiter. (ibü, amp)