Mutter und siebenjähriges Kind sterben wegen "vorsätzlicher Handlung"
Offiziell: Fähr-Drama in der Ostsee war kein tragisches Unglück

Nun ist es offiziell: Der Sturz eines Siebenjährigen und seiner Mutter von einer Ostsee-Fähre zwischen Schweden und Polen war kein tragisches Unglück. Zu diesem Schluss kommt die dänische maritime Havariekommission nach der Durchsicht von Überwachungsaufnahmen.
Mutter und Kind am Tag nach der Rettung für tot erklärt
Damit bestätigt die Behörde Medienberichte, wonach es sich bei dem dramatischen Vorfall um eine vorsätzliche Handlung handelte. Da die Fähre unter dänischer Flagge fährt, hatte die dänische Behörde eine Untersuchung angestellt. Diese Untersuchung wird nach Angaben des schwedischen Radiosenders „P4 Blekinge“ nun eingestellt.
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Der Junge und seine Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am 29. Juni etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen. In einer großangelegten Rettungsaktion wurden beide nach etwa einer Stunde im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, einen Tag später aber für tot erklärt.
Video: Mutter (36) und Sohn (7) sterben nach Sturz von Fähre
Ermittlungen wegen „Mordes an einem Kind und Selbstmordes der Mutter“
Über den Hergang des Vorfalls auf der Fähre „Stena Spirit“ hatte es unterschiedliche Angaben gegeben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen.
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Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien. Eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig hatte am Samstag gesagt, dass wegen des „Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter“ ermittelt werde. Weitere Details nannte sie nicht. (dpa/uvo)
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