Was passierte auf der Ostsee wirklich?
Kind und Mutter springen von Fähre und sind tot – Behörden ermitteln wegen Mordes
Wieso mussten die beiden sterben?
Am Donnerstag (29. Juni) kamen ein siebenjähriger Junge und seine Mutter aus Polen bei einem Sturz von einer Ostsee-Fähre ums Leben. Jetzt kursieren unterschiedliche Angaben, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte. Die Staatsanwaltschaft im polnischen Danzig leitet sogar eine Untersuchung wegen Mordes ein.
Neues Detail: Sie gingen gleichzeitig über Bord
Ungefähr auf dem halben Weg zwischen dem südschwedischen Karlskrona und dem polnischen Danzig ereignete sich der Vorfall auf der Fähre „Stena Spirit“. Nachdem Mutter und Sohn bei einer großangelegten Rettungsaktion gefunden und geborgen wurden, konnten sie reanimiert und in ein Krankenhaus ins schwedische Karlskrona gebracht werden. Doch einen Tag später, am Freitag (30. Juni), starben sie Berichten aus Polen zufolge.
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Wie genau es zu dem Sturz der beiden kam, ist noch unklar. Nach schwedischen Angaben war das Kind ins Wasser gefallen und seine Mutter im Anschluss hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien.
Man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das für die letztere Angabe spreche, sagte eine Sprecherin der Reederei Stena Line dem Webportal der polnischen Boulevardzeitung Fakt.
Mutter und Kind von Fähre gestürzt - Polen ermittelt wegen Mordes
Ermittelt werde nun wegen des „Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter“, sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Weitere Details nannte sie nicht. Am Freitag hatte bereits die schwedische Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass sie Vorermittlungen zum Tatbestand Mord eingeleitet habe, aber nicht nach einem Verdächtigen suche.
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Experte erklärt mögliche Ursache für den Sturz
Die schwedische Polizei suchte nach Passagieren der Fähre, die den Vorfall selbst beobachteten. „Wir waren oben auf dem Sonnendeck und sahen dann eine Menge Leute, die zur Reling rannten und hinunter Richtung Wasser zeigten“, sagte ein Passagier dem schwedischen Rundfunksender SVT. Die Staatsanwaltschaft in Danzig nahm Ermittlungen auf.
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„Es gibt die unterschiedlichsten Gründe und Ursachen, warum Menschen über Bord gehen. Es kann heftige Wetter- und Witterungseinflüsse geben, durch die sich das Schiff unglücklich bewegt, was man nicht hevorsehen kann“, erzählt Christian Stipeldey von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger im RTL-Interview. (jjä/dpa)
