Kauft ihnen das Gericht die Reue ab - oder wandern sie lebenslang ins Gefängnis?
Fabian (4) über Monate zu Tode misshandelt - Mutter und Prügel-Partner "bereuen" die Tat

Fabian stirbt nach Misshandlung – Mutter schaute nur zu!
Es ist eine familiäre Tragödie, die sich in der Nacht zum 13. Januar im niedersächsischen Barsinghausen zuträgt. Fabian und seine Schwester werden vom Lebensgefährten ihrer Mutter schwer misshandelt, der Vierjährige stirbt wenig später an seinen Verletzungen. Seine Mutter schaut regungslos zu, nun sollen beiden lebenslänglich ins Gefängnis.
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Daniel G. soll mehrfach gedroht haben, den Jungen umzubringen
Über Tiktok lernt Malgorzata W. (28) den 33-jährigen Daniel G. aus Barsinghausen kennen. Die beiden verlieben sich, kurze Zeit später zieht Malgorzata W. mit ihren beiden Kindern aus Polen nach Niedersachsen – der Beginn einer toxischen Beziehung mit tödlichem Ende!
Der kleine Fabian und seine Schwester sollen das Liebesleben des Paares gestört haben, aus diesem Grund wird Daniel G. immer wieder handgreiflich und verhängt harte Strafen gegen die beiden Kinder. Mehrfach soll er sie geschlagen und eingesperrt haben. Fabian soll wochenlang wegen eines gebrochenen Kiefers nichts gegessen haben. Daniel G. soll mehrfach damit gedroht haben, den Jungen zu töten. Am Morgen des 13. Januar wird Fabian dann tot in seinem Bett gefunden, seine Mutter habe noch versucht, ihn wiederzubeleben. Doch als der Notarzt eintrifft, kann dieser nur noch den Tod ihres Sohnes feststellen.
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Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafe für Mutter und Lebensgefährten

Am Dienstag (05. Dezember) findet der inzwischen 20. Verhandlungstag am Landgericht Hannover statt und noch immer entsetzt die Brutalität dieses Falls alle Beteiligten. Die Staatsanwaltschaft gelangt zu einem eindeutigen Plädoyer: Wegen gefährlicher Verletzung mit Todesfolge und Mord durch Unterlassen sollen die Mutter und ihr Lebensgefährte lebenslang ins Gefängnis! Über Monate soll der Angeklagte den kleinen Jungen geschlagen haben, nicht nur mit der Hand oder der Faust, sondern auch mit einem Handyladekabel, einem Gürtel und mit einem Fleischklopfer. Die Mutter soll hierbei nur zugesehen haben – so auch in der tödlichen Nacht. „Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass Fabian mehr Anteile an verletzter Haut hatte, als an unverletzter“, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft.
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Auch Chatverläufe zwischen den beiden Angeklagten kommen während des Prozesses ans Licht, diese bindet die Staatsanwaltschaft in ihr Plädoyer ein. „Ich werde ihn heute erwürgen, den ver******* Wi****“, heißt es darin.
Hier wird die Leiche von Fabian (4) gefunden
Mutter von Fabian: "Ich werde mit dieser Tragödie für immer leben müssen.
Es sind solche Beweise, die an der Liebe zwischen der Mutter und ihren Kindern zweifeln lassen, dennoch wendet sich Malgorzata W. am Dienstag (5.12.) an das Gericht: „Ich bereue diese Tat, ich werde mit dieser Tragödie für immer leben müssen.“
Ihr Verteidiger sieht die toxische Bindung zu Daniel G. als Ursache für das Geschehene: „Nach meiner Überzeugung hat sie sich selbst völlig verloren, ihren Mutterinstinkt verloren. Sie ist in ein Abhängigkeitsverhältnis geraten. Sie hat das alles getan, um ihn nicht zu verlieren und mit ihren Kindern nicht auf der Straße zu sitzen. Sie hat zwischendurch einfach sich und jedes Gefühl für Norm verloren und hat übernommen, was an Gewalt von ihm kam. Und um ihm zu gefallen da mitgemacht“, sagt Matthias Waldraff im Gespräch mit RTL.
Urteil fällt am kommenden Montag
Der sechsjährigen Schwester von Fabian gehe es den Umständen entsprechend gut, sie befindet sich aber in therapeutischer Behandlung. „Sie wird es hoffentlich schaffen, alles das, was sie erlebt hat, zu verarbeiten. Das, was sie erlebt hat, ist höchst und schwerst traumatisierend und es wird intensivster Bemühungen bedürfen, um das Stück für Stück zu bewältigen“, so Waldraff.
Auch der Angeklagte Daniel G. sagte aus, dass er die Tat zutiefst bereue. Ein Urteil in diesem grausamen Fall wird am kommenden Montag erwartet.