"Dass so etwas überhaupt möglich ist" Mord im Skandinavien-Urlaub? Ein Dorf steht unter Schock
„Sie war immer fröhlich, gut drauf und hilfsbereit.“
Veit Wähning aus Metelen im Münsterland fällt es schwer, über das Thema zu sprechen, was das ganze 6.000-Einwohner-Dorf gerade bewegt. Eine 24-Jähige aus dem Ort bricht mit ihrem Freund zu einer Traumreise nach Skandinavien auf. Zurück kommt aber nur der 29-Jährige. Dann wird eine Leiche in einem See in Norwegen gefunden.
Menschen in Metelen müssen Schocknachricht erst mal verdauen
„Wir haben es gestern erfahren“, erzählt Wähning. Er kannte die 24-Jährige vom Sehen. Seine Cousine sei mit ihr befreundet gewesen. „Es ist ein kleines Dorf, man kennt quasi jeden“, erklärt er. Auch für Wilfried Opitz war die Nachricht vom mutmaßlichen Tod der jungen Frau ein Schock. „Das muss man auch erstmal verdauen. Keiner weiß, wie es geschehen ist. Und dass überhaupt so etwas möglich ist“, sagt er. Opitz kennt den Vater der 24-Jährigen gut. „Das ist schon hart“, erklärt er. Die Familie sei komplett niedergeschlagen. „Keiner weiß, was da richtig los war“, beschreibt er die schwierige Situation für die Angehörigen.
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„Das kann man gar nicht in Worte fassen, wie schlimm das sein muss für die Familie“, meint auch Darleen Altkrüger, die ebenfalls in Metelen wohnt. „Gerade hier in einem idyllischen Dorf traut man das doch nicht jedem zu“, sagt sie. „Man fühlt sich einfach unwohl.“

29-Jähriger kommt ohne Freundin aus dem Urlaub zurück
Es ist die Familie der 24-Jährigen, die die junge Frau vermisst meldet. Das Paar macht sich am 27. September mit dem Wohnmobil auf den Weg. Seen, Fjorde, wilde Natur – es soll eine Traumreise quer durch Skandinavien werden. Doch am 5. Oktober kommt der 29-Jährige ohne seine Freundin zurück nach Deutschland. Von der 24-Jährigen gibt es kein Lebenszeichen mehr.
Schnell gerät ihr Lebensgefährte unter Verdacht. „Der Beschuldigte soll gegenüber Bekannten dieser Frau angegeben haben, dass es in Schweden während dieser Skandinavien-Reise einen Streit zwischen ihnen beiden gegeben habe“, erklärt Martin Botzenhardt von der Staatsanwaltschaft Münster. Danach sei die junge Frau weggerannt und er habe danach keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt, behauptet der 29-Jährige. Doch diese Version glaubt die Polizei dem Mann nicht.
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Norwegische Polizei findet Leiche in See
In seiner Garage stößt die Ermittler auf Handy und Portemonnaie der Vermissten. „Der Beschuldigte hat dann nach anwaltlicher Beratung angegeben, dass es einen See in Norwegen gebe und da könnte man vermutlich die junge Frau finden, allerdings verstorben“, sagt Botzenhardt. Und tatsächlich: Die norwegische Polizei durchsucht den See in Tynset und finden eine Leiche.
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Noch ist unklar, ob es sich bei der Leiche in Norwegen wirklich um die junge Frau aus NRW handelt. Der 29-Jährige sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Bislang streitet er den mutmaßlichen Mord an seiner Freundin ab.