Barsinghausen bei Hannover: Kind hatte "zahlreiche Verletzungen"

Vierjähriger tot im Bett gefunden: Stiefvater soll ihn schwer misshandelt haben

Der vier Jahre alte Junge wurde offenbar schwer misshandelt.
Der vier Jahre alte Junge wurde offenbar schwer misshandelt.
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Ein vierjähriger Junge ist in Barsinghausen bei Hannover tot in seinem Bett gefunden worden. Die Mutter habe noch versucht, ihr Kind wiederzubeleben, der Notarzt habe aber nur noch den Tod des Jungen feststellen können. „Nach unseren bisherigen Ermittlungen gehen wir davon aus, dass der Junge in den frühen Morgenstunden am Freitag von dem Lebensgefährten der Mutter so schwer misshandelt wurde, dass er an den Folgen dieser Verletzungen kurz darauf verstarb“, erklärt die Staatsanwaltschaft im Gespräch mit RTL.

Ermittlungen wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen

Die Mutter (28, re.) des Jungen und ihr Lebensgefährte (33, li.)
Die Mutter (28, re.) des Jungen und ihr Lebensgefährte (33, li.)
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Die 28-jährige Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte (33) kamen in Untersuchungshaft. Sie hatten zuvor einen Treppensturz als Grund für die Verletzungen am Körper des Jungen angegeben – doch der Notarzt wurde laut Staatsanwaltschaft stutzig und rief die Polizei. Noch am Freitag wurde das Kind obduziert. „Die Obduzenten stellten ebenfalls zahlreiche Verletzungen, auch Kopfverletzungen fest, an deren Folgen das Kind letztlich verstorben ist“, erklärt Staatsanwältin Kathrin Söfker im RTL-Interview. Die vorläufige Todesursache seien Blutungen im Inneren des Schädels. Die Mutter und ihr Partner hätten sich bisher noch nicht zum Geschehen geäußert.

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Reporterin Jenny Richter ist vor Ort Vierjähriger tot
02:01 min
Vierjähriger tot
Reporterin Jenny Richter ist vor Ort

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Haftbefehle wegen Totschlags und Misshandlungen

Gegen den 33-Jährigen wurde ein Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags und der schweren Misshandlung von Schutzbefohlenen beantragt. „Und gegen die Mutter wegen des Verdachts der schweren Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen“, sagt Kathrin Söfker weiter. Gegen den Mann, bei dem es sich nicht um den leiblichen Vater des Jungen handele, führe die Staatsanwaltschaft bereits Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz zum Nachteil seiner getrennt lebenden Ehefrau.

„Die sechsjährige Tochter der Mutter war zur Tatzeit auch in der Wohnung“, so die Staatsanwältin. „Diese wurde in Obhut des Jugendamtes genommen.“ Es lägen bisher keine Erkenntnisse darüber vor, dass es zu Misshandlungen an ihr gekommen sein könnte. (dpa/uvo/mtu/dka)