Wiener Start-up arbeitet an neuer Therapie

Endlich ein Lichtblick für Betroffene? Headset soll Migräne voraussagen - und um 50 Prozent reduzieren

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Rund 20 Prozent der Deutschen sind laut Robert Koch-Institut (RKI) von Migräne betroffen.
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Ein Wiener Start-up-Unternehmen dürfte in vielen Menschen eine große Hoffnung wecken. Denn: „Brightmind.AI“ arbeitet derzeit an einer neuen Therapie gegen Migräne. Ein Headset soll Migräne-Attacken vorhersagen und sogar um 50 Prozent reduzieren können.

Personalisierte Therapie statt Einheitsbehandlung

Das 2022 gegründete Unternehmen „Brightmind.AI“ hat sich darauf spezialisiert, Lösungen für Menschen zu entwickeln, die unter hirnbezogenen Problemen leiden – wie Migräne oder Demenz. Aktuell arbeitet es an einer Art Headset, das in der Migräne-Therapie eingesetzt werden soll.

Wie das Online-Magazin „future zone“ schreibt, werde Transkranielle Magnetstimulation (kurz TMS) schon seit Jahren gegen Migräne eingesetzt. Doch diese Therapie sei nicht unbedingt personalisiert und laufe mehr oder weniger bei allen Patienten gleich ab, wie Tamara Gerbert, Co-Gründerin von „Brightmind.AI“, im Interview mit dem Magazin erklärt. Das sei bei der von ihnen entwickelten Therapie anders – sie sei dank des sogenannten Closed-Loop-Verfahrens hoch personalisiert. Diese neue Methode könne Gehirnströme während einer Sitzung messen und die Therapie daraufhin anpassen. Ein weiterer Aspekt, der neu ist: Die Abfolge der Impulse, mit denen das Gehirn stimuliert wird.

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Noch befinde man sich bei der Ausarbeitung des Prototyps in den letzten Zügen, aus Patentgründen werde das Design noch unter Verschluss gehalten. Doch: Angedacht sei ein Gerät, das man wie Kopfhörer ganz einfach zu Hause tragen kann. „Wir arbeiten darauf hin, dass man das Gerät ähnlich wie einen Kopfhörer aufsetzt und nebenbei andere Sachen erledigen kann“, so Co-Gründer Florian Lerchbammer-Kreith zu „future zone“. Ungefähr zehn Minuten am Tag müsse das Gerät von Betroffenen getragen werden.

Eine Studie aus 2022 habe gezeigt, dass die neue Therapie bei 90 Prozent der Probanden zu einer Halbierung der Migräne-Attacken führe. Allerdings habe damals noch das Closed-Loop-Verfahren gefehlt.

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Migräne in Deutschland: Mehr Frauen als Männer betroffen

Im Jahr 2020 litten in Deutschland rund 20 Prozent der Bevölkerung unter Migräne. Eine Zahl, die das Robert Koch-Institut (RKI) im Rahmen der Krankheitslast-Studie BURDEN 2020 veröffentlichte. Von diesen 20 Prozent waren es 14,8 Prozent Frauen und nur sechs Prozent Männer, die von den anfallsartigen Kopfschmerzen betroffen waren, die meist mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

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Doch deutsche Betroffene werden wohl noch etwas länger auf die Wunderwaffe aus Wien warten müssen. Zwar hoffe man darauf, 2026 mit dem Gerät an den Markt gehen zu können, doch man wolle sich zunächst auf Amerika fokussieren. Lerchbammer-Kreith erklärt dies im „future zone“-Interview wie folgt: „Die Zulassung in den USA ist einfach um zwei Jahre schneller.“ Langfristig plane man jedoch eine weltweite Verfügbarkeit, dann stünde das Headset auch deutschen Migräne-Patienten zur Verfügung. (vho)