Haarausfall, Haarbruch, Spliss und Co.Diese Krankheiten lassen sich an den Haaren ablesen
Haarausfall, Haarbruch, Schuppen und Spliss sind nicht nur lästig – sie können auch Anzeichen dafür sein, dass mit unserem Körper etwas nicht stimmt. Denn: Viele Krankheiten lassen sich an unseren Haaren ablesen – aber welche sind das? Diese und weitere haarige Fragen hat Dr. Ina Schulze, Dermatologin aus Sachsen, im RTL-Interview beantwortet. Außerdem klären wir im Video interessante Fakten zum Thema Haare, wir verraten Ihnen, wann man überhaupt von Haarausfall spricht und geben wertvolle Tipps für die optimale Haarpflege.
Vermehrter Haarausfall: Was sollte man dann tun?
Haut und Haare werden oft als Spiegel unserer Seele bezeichnet – das ist nicht nur ein gut klingender Kalenderspruch. Auch Dermatologin Dr. Ina Schulze bestätigt diese Beziehung und empfiehlt, dass man im Fall von vermehrtem Haarausfall einen Arzt aufsuchen sollte. Denn: Es könnte sein, dass man beispielsweise an einer Stoffwechselkrankheit leidet. Die Expertin erklärt aber auch, dass es eine hormonelle Nebenwirkung von den Wechseljahren sein kann: „Das kann bedeuten, dass man als Dame ins Klimakterium kommt oder dass man als Herr den anlagebedingten oder männlichen Haarausfall hat.“
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Welche Krankheiten lassen sich am Zustand der Haare erkennen?
Laut der Expertin lassen sich eine Menge Krankheitsbilder von den Haaren ableiten. So könne man Stoffwechselerkrankungen, Probleme mit der Schilddrüse aber auch psychische Auffälligkeiten vom Status der Haare her ableiten. So können spröde Spitzen laut Ina Schulze darauf hindeuten, dass jemand den Tick hat, ständig die Haare um den Finger zu wickeln. Hinzu kommt, wie die Dermatologin erklärt: „Natürlich werden Haare auch für Drogentests verwendet“ und „es gibt krankhafte Lockungen der Haare, das kennt man nach Chemotherapien, wobei man da natürlich die Ursache weiß“. Es sei aber auch möglich, gewisse Geschlechtskrankheiten anhand der Haare zu erkennen – eine Lues II, auch als sekundäre Syphilis bekannt, führt laut RKI zu "mottenfraßartigem" Haarausfall.
Conditioner und Co: Sind diese Pflegemittel wirklich so wichtig?
„Es kommt natürlich darauf an, welche Haarbeschaffenheit man hat und wie lang das Haar ist“, sagt Dr. Ina Schulze. Denn: Personen mit kurzen Haaren benötigen nicht unbedingt einen Conditioner oder eine Haarkur, wie die Expertin erklärt. Bei langen Haaren sieht das aber anders aus: „Wenn man längeres Haar hat, ist es schon gut, dass man zur Stärkung der Schuppenschicht und zur Glättung eine Haarkur oder einen Conditioner nutzt.“ Denn man habe die Haare viele, viele Jahre und mit solchen Produkten könne man spröden Haaren und Haarbruch vorbeugen.
Ist tägliches Haare-Waschen wirklich so schlecht?
Die Dermatologin sagt: „Das kommt darauf an, wie viel Talg und Fett auf der Kopfhaut produziert wird.“ Bei Pubertierenden könne tägliches Haarewaschen Sinn ergeben – die Haut und die Haare seien dann ohnehin sehr fettig. Auch dann, wenn jemand einen Beruf ausübt, bei dem viel Staub und Schmutz umherfliegt, sei nichts gegen das tägliche Waschen einzuwenden. Denn: „Dann ist es einfach eine Frage der Hygiene“, sagt Schulze. Allerdings solle man dann darauf achten, dass man milde Shampoos nutzt, die nicht zu aggressiv zur Kopfhaut sind.
Wer allerdings keinerlei Probleme mit der Kopfhaut hat und bei wem auch äußere Umstände kein tägliches Haarewaschen erforderlich machen, der sollte sich häufiges Haarewaschen lieber abgewöhnen. Es reiche nämlich aus, einmal oder zweimal die Woche zum Shampoo zu greifen. „Aber mindestens einmal die Woche sollte jeder seine Haare waschen“, so die Expertin. (vho)
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