Hier gibt es Tipps vom DocHilfe, die Hormone spielen verrückt! Warum Sie keine Panik vor den Wechseljahren haben müssen
Von heute auf morgen können sie zuschlagen – und das Leben einer jeden Frau auf den Kopf stellen. Die Wechseljahre sind eine turbulente Zeit, in der die Hormone verrückt spielen und sich große Veränderungen im Körper – und auch im Geist – bemerkbar machen. Hitzewallungen, schlaflose Nächte, Stimmungsschwankungen und Zwischenblutungen sind nur einige von vielen lästigen Symptomen, die mit der Menopause einhergehen und jede Frau ab ca. 47 Jahren unterschiedlich stark beeinträchtigen. Das Problem: Nicht immer werden die Symptome dem neuen Lebensabschnitt zugeordnet. Zudem sind die Wechseljahre für viele noch immer ein Tabuthema, nur ungern wird offen darüber gesprochen. Davon können auch die Podcasterinnen Diana Helfrich und Julia Schmidt-Jortzig ein Lied singen, wie sie im Video erzählen.
Zeit, mit den Vorurteilen aufzuräumen! Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie und Bestseller-Autorin, erklärt, was Sie tun können, wenn die Hormone verrückt spielen – lange bevor sie das entsprechende Lebensalter erreichen.
Menopause: Was ist das eigentlich, was kommt da auf mich zu?
„Die Menopause an sich tritt quasi am letzten Tag der klassischen Periode ein“, erklärt Doc Fleck. Das Problem: Erst rückwirkend lässt sich das erst richtig bestimmen. Mit der Menopause vollzieht sich eine grundlegende hormonelle Veränderung im Körper der Frau. „Und das ist so unterschiedlich. Manche quälen sich da wirklich, fünf, zehn, 15 oder sogar 20 Jahre mit rum – bei manchen wiederum dauert es nur ganz kurz.“ Pauschal könne man also gar nicht sagen „Du bist da in zwei bis drei Monaten und du in fünf bis sieben Jahren erst durch“, so die Medizinerin.
Was genau passiert im Körper? Der Vorrat an Eizellen ist erschöpft. Die Eierstöcke vermindern damit die Produktion des Hormons Östrogen. Auch das Hormon Progesteron wird weniger ausgeschüttet. Und wir wissen ja bereits: „Die Hormone sind die Kraftwerke unseres Körpers. Sie haben zum Beispiel auch einen Einfluss auf unsere Darmgesundheit.“
Wann die Menopause eintritt, ist immer individuell. Das durchschnittliche Alter liegt bei 50 bis 51 Jahren. Aber schon im Alter von 47 Jahren können sich erste Anzeichen bemerkbar machen. Die Anzeichen, die häufig mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden, können sich wie folgt äußern:
Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
Hitzewallungen
Unregelmäßig Blutungen, Zwischenblutungen
Reizdarm
Vergesslichkeit, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme
Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Energiemangel
Schlafprobleme
Gelenkschmerzen
Doc Fleck sagt, dass es ein großes Problem sei, dass die Symptome nicht immer richtig zugeordnet werden. Sie ähneln oft Menstruationsbeschwerden und sind bei jedem unterschiedlich. Teils dauere es zudem lange, bis sie erkannt werden, weswegen eine Sensibilisierung so wichtig sei. „Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie in den Wechseljahren stecken, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt.“
Lese-Tipp: Sind Sie schon in den Wechseljahren? Machen Sie den Test!
Mehr Informationen gibt's im Podcast von Doc Fleck
Ganz viele weitere Tipps zum Thema Menopause können Sie im aktuellen Podcast von Dr. Fleck nachhören.
Keine Panik: Mit Ihren Wechseljahresbeschwerden sind Sie nicht alleine!

Aber keine Panik! Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern der Lauf der Dinge. Da muss jede Frau eines Tages durch. Obwohl es schwerfällt, kann es helfen, sich damit auseinander zu setzen, dass man eben älter wird. Und auch das Umfeld einzuweihen und zu erklären, ehrlich darüber zu sprechen, was gerade bei einem los ist, hilft enorm. Keine Frau muss die enormen Veränderungen alleine durchstehen. Nochmal: Die Menopause ist ganz normal und natürlich.
Lese-Tipp: Moderator appelliert: Auch Männer haben eine Menopause!
Doc Fleck empfiehlt, seinem Körper schon vorher, sprich in jungen Jahren, etwas Gutes zu tun. Hinauszögern könne man die Menopause damit zwar nicht – aber es erleichtert ungemein. „Wenn man als junger Mensch anfängt, sich Gedanken über den Lebensstil zu machen, ist das super.“ Dazu gehöre auch die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie zum Beispiel Omega-3, B-Vitamine, Magnesium und – ganz wichtig, so die Ärztin: Vitamin D. „Wenn das Östrogen sinkt, dann ist die Knochensubstanz in Gefahr.“
Wenn es dann so weit ist, könne auch die Einnahme von Hormonen helfen, um den Hormonspiegel und Symptome wie Stimmungsschwankungen oder starke Blutungen auszugleichen. Allerdings kann eine solche Hormonbehandlung mit Nebenwirkungen verbunden sein. Eine Hormonanalyse sollte daher immer in die Hände von Experten gegeben werden.
Was Sie laut Doc Fleck sonst tun können:
Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.
Bewegen Sie sich ausreichend.
Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene.
Atmen Sie in Stresssituationen – und auch im Alltag – bewusst und tief in den Bauch.
Zudem, so erklärt sie, sei Salbei ein echtes Naturheilmittel und auch Mönchspfeffer habe erwiesenermaßen positive Effekte auf Wechseljahresbeschwerden. „Die Maca-Wurzel hilft all denjenigen, die unter Antriebslosigkeit leiden.“ Die Einnahme von B-Vitaminen hilft, wenn die Haut und auch die Schleimhäute während der Menopause zu trocken werden.
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Das Älterwerden positiv und als Neuanfang bewerten
Bei all den Nebenwirkungen – gibt es überhaupt etwas, das an der Menopause positiv ist? Am Ende sind die Wechseljahre auch eine Chance, „gesund, vital und entspannt älter zu werden“. Und: Die lästige Regelblutung bleibt aus. Auch die Verhütung fällt weg – schließlich ist man nicht mehr fruchtbar und kann nicht mehr schwanger werden.
Experten sind mittlerweile der Meinung, dass die Menopause einen positiveren Blick benötige. Schließlich könne sie einen Neubeginn markieren, eine Zeit, sich und sein Leben neu zu erfinden. Alt, schrumpelig und zu nichts mehr zu gebrauchen? Von wegen! Das Älterwerden ist normal und kann auch aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet werden. Zum Beispiel wenn man stattdessen auf all das schaut, was man in seinem Leben bereits geleistet hat! (aan/cga/vdü)